Am 1. Januar 2021 begann für Andreas Piepenbrink und Rémy Becher ein neues Kapitel. Seitdem leiten sie gemeinsam eine neue Business Unit der Hager Group: Hager Energy. Piepenbrink als CEO, Becher als COO. Ziel des Geschäftsbereichs ist es, Kunden mit technischen Systemen auszustatten, die Energieverbrauch und Umweltschutz bestmöglich in Einklang bringen und Käufer dabei unabhängiger machen von Stromnetzen und Energieversorgern. Zum Angebot gehören etwa Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Energiespeichersysteme.

Menschen unabhängig von großen Energieversorgern machen

Piepenbrink und Becher verstehen sich „blendend“, wie sie sagen. Und das ist keine Selbstverständlichkeit. Denn ihr Werdegang könnte unterschiedlicher kaum sein. „Ich habe ursprünglich als Manager in der Automobilindustrie gearbeitet“, erzählt Piepenbrink. „Aber 2010 habe ich dann mein eigenes Unternehmen E3/DC gegründet.“ Seine Vision schon damals: Piepenbrink wollte Menschen unabhängig von großen Energieversorgern machen. Jedes Einfamilienhaus sollte autark und nachhaltig Sonnenergie nutzen und managen können – ganz egal, ob zur Steuerung von Küchengeräten oder fürs Laden des E-Autos. Schnell entwickelte sich Piepenbrinks Unternehmen zum deutschen Marktführer für Energiespeicher mit lokaler Solarstromversorgung. Auch die Hager Group, führender Anbieter von Lösungen und Dienstleistungen für elektrotechnische Installationen in Immobilien, wurde auf das Start-up aufmerksam. Und kaufte es 2018. Seitdem verfolgt Piepenbrink seine Ziele in der Unternehmensgruppe weiter.

„Ich wiederum bin ein richtiges Hager-Urgestein und seit 35 Jahren im Unternehmen“, sagt Becher schmunzelnd. „Als ich letztes Jahr gefragt wurde, ob ich an der Seite von Andreas als COO bei einer neuen Business Unit einsteigen wolle, habe ich sofort Ja gesagt. Solche operativen Rollen reizen mich sehr.“

Agil in die Zukunft

CEO und COO arbeiten im Geschäftsalltag Hand in Hand: Piepenbrink ist eher für die kreativen und innovativen Prozesse zuständig, Becher organisiert die täglichen Abläufe. Piepenbrink sagt von sich selbst, dass er 30 Prozent seiner Arbeitszeit in die Entwicklung neuer Produkte investiert. Becher wiederum wacht neben vielen anderen Aktivitäten intensiv über den Kundenservice. „90 Prozent unserer Kunden sind Privatpersonen“, sagt er. „Die erwarten von uns, dass ihr Energiemanagement mit unseren Systemen funktioniert und unser Service sofort erreichbar ist. Dafür fühle ich mich verantwortlich.“

Die beiden Chefs legen in ihrem Team großen Wert auf agile Prozesse. Es gehe nicht darum, seine Arbeit „wie immer“ zu machen, betonen sie. Es gehe darum, eine rasante technologische Entwicklung zu prägen. „Ich finde es ungeheuer spannend zu sehen, wie wir den Markt selbst formen können“, beschreibt Becher die aktuelle Situation. „Wir stehen an der Spitze einer zukunftsträchtigen Entwicklung“, meint auch Piepenbrink. „Das ist wirklich spannend.“

Solarstrom als bester Klimaschutz

Wer Privatpersonen mit autarken Systemen zur Energieversorgung ausstattet, verfolgt natürlich auch die größeren politischen Diskussionen zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Und zieht seine eigenen Schlüsse: „Meiner Meinung nach hat die Politik bis heute nicht erkannt, dass Eigenenergieerzeugung der beste Klimaschutz ist“, meint Piepenbrink. „Der Staat kann sich leider nur schwer daran gewöhnen, dass der Bürger Energie eigenständig herstellt und dann sogar speichert.“ Auch die Bedeutung von Elektroautos für die Energiewende wird seiner Meinung nach nicht umfassend genug betrachtet: „Es ist Zeit, das Elektroauto endlich auch als Energiespeicher zu sehen, das im Ruhezustand wiederum Strom an das Haus abgeben kann“, sagt er. „Aber eine solche Nutzung und Entwicklung wollen die großen Energieversorger natürlich unbedingt verhindern.“

Bei Hager Energy arbeiten Menschen aus den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen zusammen. Einige haben eher eine Vita wie Piepenbrink, andere sind Hager schon lange verpflichtet wie Becher. Beide empfinden es als extrem motivierend, dieses Team zu formen und junge Mitarbeitende für die Zukunft zu qualifizieren. Das sei auch wichtig, weil der Arbeitsmarkt für Spezialisten in diesem Bereich weltweit leer gefegt sei.

„Mich motiviert, dass wir hier etwas Zukunftsweisendes aufbauen“, sagt Becher. „Ich bin wild auf Innovation“, ergänzt Piepenbrink. Beide wissen, dass sie vor großen Aufgaben stehen: Sich im Wettbewerb mit China beweisen. Eine Strategie für nachhaltige Profitabilität formulieren. Die günstigste Ladestation weltweit anbieten. Als Team gehen sie diese Herausforderungen an.

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