Herzogenaurach. Carsten Reuter hat noch gut 30 Jahre bis zur Rente. Kundig hat er sich trotzdem gemacht – und als er sein Gehalt mit den zu erwartenden Altersbezügen verglich, bekam er einen Schreck: „Die Lücke wird immer größer, jeder muss was tun“, sagt er.

So einen heilsamen Schreck kann sich Reuter inzwischen täglich verschaffen, ebenso wie seine Kollegen beim Auto- und Industriezulieferer Schaeffler. Denn als Projektleiter hat Reuter gemeinsam mit Kollegen ein ganz besonderes Online-Portal entwickelt: Jeder der bundesweit 30.500 Schaeffler-Beschäftigten kann sich in diesem Portal den aktuellen Stand seiner Altersvorsorge anschauen und mit einem Simulations-Tool Lücken feststellen.

Hintergrund: Vielen Arbeitnehmern ist noch nicht bewusst, dass die gesetzliche Rente nicht reichen wird, um den Lebensstandard zu halten. Im Vergleich zu den Löhnen sinkt das Rentenniveau immer weiter ab.

Immerhin haben 60 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten neben der gesetzlichen eine betriebliche Rente zu erwarten. Damit es noch mehr werden, fordert die Wirtschaft eine noch stärkere Förderung dieser betrieblichen Altersvorsorge durch die öffentliche Hand.

Mit dem neuen Portal will Schaeffler seine Mitarbeiter sowohl über die voraussichtliche Höhe der Betriebsrente als auch über die Möglichkeiten der sogenannten Entgeltumwandlung aufklären. Zudem können die Mitarbeiter ihre private und gesetzliche Altersvorsorge ergänzen: „Mit so einer Gesamtvorsorgesimulation sind wir Pionier in Deutschland“, sagt Reuter stolz.

Kleiner Wermutstropfen: Noch nutzen zu wenig Mitarbeiter das Portal. Das Team um Reuter will deshalb jetzt noch mehr Werbung für den neuen Service machen.