Es kommt nicht nur aufs Geld an. Neben einer guten Bezahlung bieten die Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie ihren Auszubildenden viele weitere Vorteile, Chancen und Perspektiven. aktiv hat sich umgeschaut und stellt exemplarisch einige Beispiele vor.

Gute Ausstattung

In vielen Betrieben ist die Ausstattung für den Nachwuchs auf dem modernsten Stand. Der Autohersteller BMW etwa hat Ende des vergangenen Jahres im Ausbildungszentrum des größten europäischen Werks im niederbayerischen Dingolfing einen „Innovation-Hub“ aufgebaut – eine produktionsnahe und sichere Entwicklungs- und Erprobungsfläche für Themen wie 5G, künstliche Intelligenz oder Big-Data-Anwendungen. In dem Zentrum werden IT-Spezialisten mit Auszubildenden Hand in Hand arbeiten. Ausgestattet sind sie mit denselben Robotern, Anlagen, Zugriffsmöglichkeiten und Systemen wie in der realen Produktion. Der Hub funktioniert als „Reallabor“ für die Entwicklung zukunftsweisender IT-Lösungen.

Schönes Umfeld

Toolcraft, ein Hersteller von Präzisionsteilen im mittelfränkischen Georgensgmünd, präsentiert sich wie viele Unternehmen des Mittelstands als „große Familie“. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter wird individuell wertgeschätzt. Chefs und Inhaber sind mit allen per Du. Auszubildende mit Problemen in der Berufsschule werden nicht allein gelassen. Und wer es zum Beispiel ohne Auto schwer hat, zum Betrieb zu kommen, fährt in Fahrgemeinschaften mit Älteren zur Arbeit. Zudem wird im Unternehmen auf ein angenehmes Ambiente geachtet: in der Kantine, im Freien mit Liegen zum Relaxen und im begrünten Innenhof mit Teich, der regelmäßig für Meetings unter blauem Himmel genutzt wird.

Internationaler Einsatz

Bayerns M+E-Industrie ist global vernetzt und betreibt zahlreiche Standorte rund um den Globus. Da ist es auch als Azubi immer mal wieder möglich, in der Welt rumzukommen. Der Automobilzulieferer Brose etwa hat 70 Standorte in 25 Ländern, darunter auch in den USA und in China. Falls es passt und erwünscht ist, ermöglicht es das Unternehmen, einen Teil der Ausbildung in Europa oder auch in Übersee zu verbringen. So sollen die zukünftigen Fachkräfte wertvolle berufliche und private Erfahrungen sammeln, sich mit Menschen aus anderen Kulturen austauschen sowie Netzwerke knüpfen.

Jobs mit Zukunft

Digitalisierung und Automatisierung werden in Zukunft immer wichtiger. Für Azubis der bayerischen M+E-Industrie bieten sich damit beste Jobperspektiven. Unternehmen wie Siemens sind bei diesen Themen Innovations- und Technologieführer sowie Treiber der digitalen Transformation. Die Maschinenfabrik Reinhausen in Regensburg hilft mit ihren Produkten und Ideen dabei, die zunehmende Elektrifizierung unseres Lebens zu managen.

Gesundheitsförderung

Viele Firmen unterstützen ihre Mitarbeitenden dabei, gesund und fit zu bleiben. Der Automobil-Zulieferer Continental in Regensburg etwa bietet der Belegschaft die Vorzüge eines Gesundheitszentrums. Neben Physiotherapie werden auch Sportkurse zur Prävention angeboten. Audi in Ingolstadt ermöglicht seinen Mitarbeitenden einen regelmäßigen Gesundheits-Check. Rund 90 Prozent von ihnen nehmen an dem Programm teil. Toolcraft bietet den eigenen Beschäftigten ein lukratives Leasing von Fahrrädern an, das gerne genutzt wird. Einige kommen mit dem Rennrad oder E-Bike zur Arbeit.

Spannende Technik

In zahlreichen Branchen der M+E-Industrie wird mit modernster Technik gearbeitet. Ein Beispiel dafür ist Airbus, Europas größter Luft- und Raumfahrtkonzern. Er baut zivile und militärische Jets, neuartige Satelliten und Hubschrauber der Spitzenklasse. Fahrzeughersteller und ihre Zulieferer wie BMW, Audi, MAN, ZF oder Brose arbeiten mit Hochdruck an der Elektrifizierung einer ganzen Branche – eine riesige technische Herausforderung und Mammutaufgabe.

Ständige Weiterentwicklung

Die intensive Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitenden ist für viele Firmen heute selbstverständlich. So bietet Bosch Rexroth in Würzburg einen Industrie-4.0-Lehrgang an. Teilnehmende lernen dabei, die Digitalisierung in den Bereichen Logistik, Produktion sowie Instandhaltung voranzutreiben und umzusetzen. Bei Toolcraft wird darauf geachtet, dass die Qualifikation zum Techniker, Meister oder Ingenieur auch berufsbegleitend möglich ist. So können alle bei technischen Entwicklungen im Betrieb am Ball bleiben.

Michael Stark
aktiv-Redakteur

Michael Stark schreibt aus der Münchner aktiv-Redaktion vor allem über Betriebe und Themen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Darüber hinaus beschäftigt sich der Volkswirt immer wieder mit wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen. Das journalistische Handwerk lernte der gebürtige Hesse als Volontär bei der Mediengruppe Münchner Merkur/tz. An Wochenenden trifft man den Wahl-Landshuter regelmäßig im Eisstadion.

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