Frankfurt am Main. Ein Familienbetrieb mit deutsch-italienischen Wurzeln: frabona in Frankfurt ist ein Spezialist für industrielle Metallverarbeitung. aktiv sprach mit dem kaufmännischen Geschäftsführer Carmelo Bonanno über den guten Mix aus traditionellen Werten und modernster Technik.
Herr Bonanno, was bedeutet Ihnen Ihr Familienunternehmen?
Mein Bruder und ich leben hier Verantwortung, und es macht uns stolz, das Familienunternehmen weiterführen zu dürfen. Als Francesco 1987 geboren wurde, war ich drei Jahre alt und frabona gab es erst wenige Tage. Mein Vater hat die Firma damals gemeinsam mit seinen beiden Brüdern gegründet. Der Name ergab sich aus einer Wortkreuzung von Fratelli, dem italienischen Wort für Brüder sowie dem Familiennamen. Der Leitgedanke von Verbundenheit ist demnach früh in unserer Unternehmenskultur verankert worden und wird heute noch gelebt.
Was können Sie besonders gut?
Wir sind als mittelständisches Familienunternehmen mit 20 Beschäftigten spezialisiert auf CNC-Fertigung, Aluminium-Profiltechnik und Baugruppen-Fertigung. Wir produzieren von der Serienfertigung mit beispielsweise 50.000 Teilen im Jahr bis hin zum Einzelstück für den Prototypenbau.
„Wir probieren gerne Neues aus und gehen dabei auch ungewöhnliche Wege.“
Carmelo Bonanno, Kaufmännischer Geschäftsführer von frabona
Wir versuchen im steten Wandel der Moderne unsere traditionellen Werte beizubehalten und dort, wo es sinnvoll oder notwendig ist, innovative Brücken zu bauen. Das kommt an bei der Belegschaft und unseren Kunden aus Maschinenbau, Medizintechnik, Automotive- oder der optischen Industrie. Was uns hervorhebt, sind sicher unser Innovationsgeist und der hohe Grad der Digitalisierung in unseren Prozessen.
Was bedeutet Innovationsgeist bei frabona?
Wir probieren gerne Neues aus, gehen auch ungewohnte Wege. Unsere IT-Infrastruktur sowie die IT-Sicherheit sind auf dem neuesten Stand, in Anbetracht jüngst verstärkter Entwicklungen ein wichtiger Aspekt. Wir trauen uns an die Bearbeitung neuer Werkstoffe heran, die etwa in der Luft- und Raumfahrttechnik benötigt werden oder unterstützen unsere Kunden bei zukunftsträchtigen Projekten. Über unsere Maschinen und Anlagen läuft zudem eine speziell auf kleine und mittlere Unternehmen zugeschnittene Produktionsplanungssoftware, die wir mit angestoßen und entwickelt haben.
Aktuell sind wir dabei, unser Warenwirtschaftssystem weiter zu modernisieren und die entsprechende ERP-Software mit der Produktionsplanungssoftware medienbruchfrei zu verknüpfen. Natürlich haben wir auch modernste Messtechnik und investieren kontinuierlich in das Fachwissen unserer Mitarbeiter.
Wie begegnen Sie dem Fachkräftemangel?
Auch hier helfen Kreativität und unsere Werte, um ein gutes Unternehmensklima zu sichern. Neben der Basis des respektvollen und achtsamen Umgangs mit unseren Mitarbeitern, zählt die eigene Veränderungsbereitschaft als eine wichtige Fähigkeit. Für Themen der Diversität und Inklusion schaffen wir Raum – zur verbesserten Verständigung mit einem unserer Mitarbeiter lerne ich gerade Gebärdensprache. Und sonst finden Gespräche in Ruhe bei einem guten Espresso statt, denn die Kaffeezeit ist ebenfalls ein kultureller Bestandteil.
Darüber hinaus haben wir ein kleines Fitnessstudio eingerichtet, das überraschend gut angenommen wird. Der gemeinsame Sport im internationalen Team macht Freude und vereint.
Was erwarten Sie vom neuen Jahr?
2023 wird ein spannendes Jahr. Wir haben in der Vergangenheit nahezu die gesamten Gewinne in den Betrieb reinvestiert, vor allem in Maschinen sowie Software-Weiterentwicklung und entsprechend auch in die Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Das wird in Zukunft so bleiben. Unsere Prozesse müssen noch effizienter werden, um wiederum steigende Preise im Einkauf und vor allem bei der Energiebeschaffung abfedern zu können. Vorausschauendes und lösungsorientiertes Handeln bleiben besonders jetzt in Zeiten geringerer Stabilität wichtig.
Zur Person
- 1984 geboren in Bad Homburg vor der Höhe, verheiratet.
- Ausbildung zum Industriemechaniker bei Mahle in Bad Homburg.
- 2008 Einstieg bei frabona als Mitarbeiter in der Produktion.
- Seit 2013 Mitglied der Geschäftsführung von frabona gemeinsam mit Vater Antonio und Bruder Francesco.
Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.
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