Gütersloh. Ein Lichtblick in Sachen Ausbildungsstart: Von den Schulabgängern mit Abi entschied sich zuletzt fast jeder Zweite für eine Lehre – ein neuer Höchstwert, wie die Bertelsmann-Stiftung meldet. „Von mangelnder Attraktivität einer Berufsausbildung für Abiturienten kann keine Rede sein“, betont der Bildungsforscher Dieter Dohmen.

Bessere Verdienstchancen als mancher Akademiker

Auch die Verdienstchancen sind gut: Fachkräfte erhalten im Laufe des Berufslebens durchschnittlich 1,7 Millionen Euro. Das zeigt eine Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

Wer einen Meister-, Techniker- oder Fachwirtabschluss drauflegt, kommt auf rund 2,4 Millionen Euro. Und sogar noch mehr ist es in den MINT-Berufen, also den naturwissenschaftlich-technischen Jobs. Da kann ein großer Teil der Akademiker nicht mithalten.

Dass zuletzt trotzdem jede achte Lehrstelle unbesetzt blieb, liegt auch daran, dass es insgesamt weniger Schüler gibt.

Einen Lichtblick gibt es bei den Ausbildungsanfängern ohne deutsche Staatsangehörigkeit: Ihre Zahl stieg von gut 30.000 im Jahr 2008 auf zuletzt über 51.000. Das hat das Institut der deutschen Wirtschaft festgestellt. Dessen Expertin Sarah Pierenkemper rät: „Jugendliche mit ausländischen Wurzeln sollten in Sachen Ausbildung noch stärker in den Blick genommen werden.“

Stephan Hochrebe
aktiv-Redakteur

Nach seiner Redakteursausbildung absolvierte Stephan Hochrebe das BWL-Studium an der Universität zu Köln. Zu aktiv kam er nach Stationen bei der Funke-Mediengruppe im Ruhrgebiet und Rundfunkstationen im Rheinland. Seine Themenschwerpunkte sind Industrie und Standort – und gern auch alles andere, was unser Land am Laufen hält. Davon, wie es aussieht, überzeugt er sich gern vor Ort – nicht zuletzt bei seiner Leidenschaft: dem Wandern.

Alle Beiträge des Autors