Megatrends wie Digitalisierung und Globalisierung verändern die Arbeitsplätze. Klar, die Automatisierung übernimmt schon heute viele anstrengende und eintönige Routinearbeiten. Aber trotzdem möchte niemand seine Stelle an einen Roboter verlieren. Deshalb muss man sich gut vorbereiten für die Berufswelt im Wandel – mit Fähigkeiten, die dafür notwendig sind. Welche das sind, hat eine Studie des Stifterverbands zusammen mit der Unternehmensberatung McKinsey ergeben. 500 Unternehmen und Behörden wurden befragt, heraus kamen insgesamt 21 „Future Skills“ in vier Kategorien.
Klassische Kompetenzen
Sie sind die Basis für den Berufserfolg. Hierzu gehören grundlegende Kompetenzen wie:
- Lösungsfähigkeit – Aufgaben lösen, für die es keinen vorgefertigten Lösungsansatz gibt. Dazu braucht es Urteilskraft und ein strukturiertes Vorgehen.
- Kreativität – originelle Verbesserungsvorschläge entwickeln, etwa für bestehende Geschäfts- oder Kommunikationsprozesse. Oder aber Ideen einbringen für Innovationen, zum Beispiel neue Produkte.
- Resilienz – schwierige Situationen und Widerstände ohne anhaltende Beeinträchtigung meistern. Dazu gehört die fokussierte und verantwortliche Erledigung übernommener Aufgaben, frühzeitiges Erkennen und Adressieren von Risiken, Adaptionsfähigkeit sowie Souveränität gegenüber technologischen oder gesellschaftlichen Veränderungen.
Digitale Schlüsselkompetenzen
Menschen sollen in der Lage sein, sich in einer digitalisierten Umwelt zurechtzufinden. Etwa durch:
- Digital Literacy – grundlegende digitale Fähigkeiten beherrschen. Dazu zählen der sorgsame Umgang mit persönlichen Daten, Verständnis von Sicherheitsregeln im Netz, die Nutzung gängiger Software.
- Digitale Kollaboration – Online-Kanäle zur Interaktion nutzen, für Kollaboration und Kommunikation. Effektive und effiziente Zusammenarbeit sowie angemessene Etikette bei digitaler Kommunikation.
- Digital Learning – Verständnis und Einordnung digitaler Informationen. Es geht ums Deuten von Informationen unterschiedlicher digitaler Quellen, den Aufbau von Wissen in ausgewählten Themengebieten und das Nutzen von Lern-Software.
Technologische Kompetenzen
Technologien gestalten und effizient nutzen. Dazu braucht es Kompetenzen wie Softwareentwicklung. Aber auch Neuentwicklungen wie:
- Data Analytics & KI – Analyse und Auswertung großer Datenmengen (Big Data), um faktenbasierte Entscheidungsfindung zu fördern. Es geht auch um die Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) und die Nutzung von Machine Learning.
- Hardware/Robotikentwicklung – Konstruktion physischer Komponenten für intelligente Hardware-Software-Systeme (zum Beispiel Internet der Dinge).
- Quantencomputing – Quantencomputer entwickeln und zielgerichtet nutzen, um komplexe Arbeitsprozesse zu lösen (Datenanalyse, Faktorisierung).
Transformative Kompetenzen
Große gesellschaftliche Herausforderungen wie den Klimawandel oder die Corona-Krise meistern, indem man viele Menschen hinter einem gemeinsamen Ziel vereint und so starke Kräfte freisetzt:
- Missionierungsorientierung – eine Mission entwickeln. Es geht um die Fähigkeit, Menschen zu inspirieren, zu überzeugen und zu bewegen.
- Veränderungskompetenz –Veränderungen umsetzen, Verständnis entwickeln für die Dynamiken von Gruppen, Institutionen oder Netzwerken. Akzeptanz nachhaltiger kultureller Veränderungen.
- Dialog- und Konfliktfähigkeit –Ausgleichen von Spannungen, Lösen von Dilemmata. Mut zur offenen Debatte und Meinungsäußerung.
Unterstützt von Wir.Hier.
Dr. Sabine Latorre war bei aktiv 22 Jahre lang die Spezialistin für Themen aus der Chemie- und Pharma-Industrie – bis zu ihrem Rentenbeginn im April 2024. Sie liebt es, komplizierte Zusammenhänge einfach darzustellen – so schon vor ihrer Zeit bei aktiv als Lehrerin sowie als Redakteurin für die Uniklinik Heidelberg und bei „BILD“. Außerdem schreibt sie naturwissenschaftliche Sachbücher für Kitas und Schulen. Privat reizen sie Reisen sowie handwerkliche und sportliche Herausforderungen.
Alle Beiträge der Autorin