Düsseldorf. Fallende Temperaturen, nasskaltes Herbstwetter – da fühlen sich Erkältungsviren wohl. „In der kühlen Jahreszeit verursachen sie besonders häufig Schnupfen, Halsschmerzen und Husten“, sagt Sabine Forsch, Fachärztin für innere Medizin und Teamleiterin bei AOK-Clarimedis, dem medizinischen Telefonservice für AOK-Versicherte.
Dass die etwa 200 bekannten Viren jetzt so leichtes Spiel haben, liegt auch am Wärmemanagement des Körpers
„Bei kalten Temperaturen versucht er, Wärme zentral im Körper zu halten und drosselt deshalb die Durchblutung der Schleimhäute in Nase, Mund und Rachen“, erklärt die Expertin. Folge: Die Schleimhäute trocknen aus, Viren können sich leichter festsetzen. Der Rat der Medizinerin: „Auskühlen vermeiden, die Durchblutung fördern!“ Das dient der Vorbeugung und aktiviert die Selbstheilungskräfte.“
Auch andere natürliche Mittel und besonders eine gesunde Lebensweise sind dafür geeignet:
- Gesund ernähren, viel trinken. Vitaminreiches Obst und Gemüse essen und öfter mal einen heißen Tee trinken: „Die Wärme fördert in den kalten Monaten die Durchblutung der Schleimhäute.“ Das macht sie weniger angreifbar.
- Auskühlen vermeiden. Kopf, Hände und Füße draußen gut vor Kälte schützen: „Das hilft dem Körper, Temperatur und Durchblutung stabil zu halten.“
- Bei Symptomen frühzeitig Zink einnehmen. Hochdosiertes Zink kann Symptome wie Husten lindern und die Infektdauer von im Schnitt sieben Tagen leicht verkürzen. Das zeigen laut der Expertin erste Studien. Faustregel für Erwachsene: 75 Milligramm pro Tag.
- Wärme zuführen. Egal ob über Kräutertees oder Omas Hühnerbrühe – Warmes trinken hilft den Schleimhäuten, sich gegen Viren zu wehren. „Dabei wird Kräutern wie Salbei, Thymian oder Ingwer zusätzlich eine antientzündliche Wirkung zugeschrieben.“
- Inhalieren. Nase und Mund fünf bis zehn Minuten über warmen Dampf halten, gerne versetzt mit Kräutern oder ätherischen Ölen: „Das feuchtet die Schleimhäute an und löst Schleim in den Bronchien.“ Allergiker sollten auf die Inhaltsstoffe der Öle achten.
- Nase ausspülen. Ein paar Gramm Salz in etwas lauwarmes Wasser mischen und mit einem Nasenspüler anwenden: Das reinigt die Schleimhaut und verringert die Virenlast.
Erkältung – Grippe – oder Corona?!
- Im zweiten Corona-Winter und bei leider wieder stark steigenden Infektionszahlen muss man wissen: „Eine Corona-Erkrankung ist von den Symptomen her besonders im Anfangsstadium nicht eindeutig von einer Grippe oder Erkältung zu unterscheiden.“ Davor warnt Ärztin Sabine Forsch.
- Das zeigen auch Zahlen des Robert-Koch-Instituts. Die dort am häufigsten erfassten Corona-Symptome sind Husten, Fieber und Schnupfen – sowie der für Corona typische Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns.
- Wer also solche „harmlosen“ Symptome bei sich bemerkt, sollte unbedingt einen Corona-Schnelltest zu Hause machen. Fällt dieser Test tatsächlich positiv aus, muss als nächster Schritt ein ergänzender PCR-Test beim Arzt folgen – und bis zu dessen Ergebnis: ab in Quarantäne.
Neun Fakten zum Thema: Habe ich eine Erkältung oder Corona?
Anja van Marwick-Ebner ist die aktiv-Expertin für die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie. Sie berichtet vor allem aus deren Betrieben sowie über Wirtschafts- und Verbraucherthemen. Nach der Ausbildung zur Steuerfachgehilfin studierte sie VWL und volontierte unter anderem bei der „Deutschen Handwerks Zeitung“. Den Weg von ihrem Wohnort Leverkusen zur aktiv-Redaktion in Köln reitet sie am liebsten auf ihrem Steckenpferd: einem E-Bike.
Alle Beiträge der Autorin