Berlin. Data Scientists sind sehr begehrt, zeigen repräsentative Zahlen des Branchenverbands Bitkom: 15 Prozent der Unternehmen wollen demnach gerade solche Datenexperten einstellen, 28 Prozent bilden eigene Beschäftigte für datengetriebene Geschäftsmodelle fort (mehr zum Thema auf aktiv-online.de: So profitieren Unternehmen von Big Data). Aber was müssen die begehrten Daten-Junkies eigentlich können? aktiv hat das Elisabeth Allmendinger gefragt, Bildungsexpertin bei Bitkom.

Was macht so ein Datenexperte eigentlich konkret?

Data Scientists wissen, wie man Daten aufbereitet, auswertet und miteinander in Verbindung setzt. Was das für den konkreten Betrieb bedeutet, ist unterschiedlich. Aber über alle Branchen hinweg geht es darum: erkennen, wo im Betrieb bereits Daten gespeichert werden und wo eine Sammlung sinnvoll wäre, Datensätze analysieren, und daraus Handlungsempfehlungen entwickeln.

Klingt nach viel Mathe …

Kenntnisse in Mathematik und Informatik sind nötig, klar. Aber man darf auch kein Nerd sein! Data Scientists brauchen große soziale Fähigkeiten. Sie müssen die Ergebnisse ihrer Analyse schließlich so kommunizieren, dass andere sie verstehen und auch umsetzen.

Welche Ausbildung braucht es dafür?

Es gibt mehrere Wege. Zum einen kann man sich im Studium auf Data Science spezialisieren, etwa im Rahmen eines Informatik- oder Mathestudiums oder in eigenen Masterstudiengängen. Aber damit allein kann der Fachkräftemangel nicht behoben werden. Wir brauchen auch Quereinsteiger.

Wie klappt der Quereinstieg?

Es gibt Weiterbildungsangebote und Boot-Camps, also Crash-Kurse, in denen man sich in recht kurzer Zeit Kompaktwissen aneignen kann. Mitarbeiter als Data Scientists fortzubilden, hat für Unternehmen den Vorteil, dass diese den Betrieb schon gut kennen. Und womöglich schneller als Außenstehende sehen, wie Datensätze sinnvoll zusammengebaut werden können. Aus einem ähnlichen Grund brauchen wir auch mehr Frauen in diesem Job.

Weil Daten nicht nur Männersache sind?

Weil es darum geht, tatsächlich repräsentative Datensätze zu bauen, die nicht vor allem männliche Sichtweisen widerspiegeln. Auch deshalb ist es so wichtig, Frauen in IT-Berufen zu fördern.

Michael Aust
aktiv-Redakteur

Michael Aust berichtet bei aktiv als Reporter aus Betrieben und schreibt über Wirtschafts- und Verbraucherthemen. Nach seinem Germanistikstudium absolvierte er die Deutsche Journalistenschule, bevor er als Redakteur für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ und Mitarbeiter-Magazine diverser Unternehmen arbeitete. Privat spielt er Piano in einer Jazz-Band. 

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