Verstehen, wie Dinge funktioneren und wie sie zusammenhängen – das möchten sehr viele junge Leute. 77 Prozent der Schüler wünschen sich laut Studien mehr Technik im Unterricht. Und 74 Prozent der 14- bis 24-Jährigen finden: Wirtschaftliche Hintergründe sollten in der Schule besser vermittelt werden! Stimmt. Schließlich gehen zum Beispiel Preiserhöhungen oder Bahnstreiks auch schon Kinder etwas an, sobald sie Taschengeld bekommen oder mit Öffis zur Schule fahren.

Rund 120 Schüler kamen zum Kinderwirtschaftsgipfel

Über Themen wie Inflation, Streik oder Bürgergeld diskutierten rund 120 Kinder und Jugendliche im Dezember beim ersten Kinderwirtschaftsgipfel in Stuttgart. Dazu hatte der baden-württembergische Arbeitgeberverband Südwestmetall eingeladen. Der Volkswirt und Journalist Alexander Hagelüken las aus seinem Buch „Wirtschaft für Kids“ vor, und einige Schülerfirmen präsentierten ihre Geschäftsmodelle für den Wettbewerb „Junior“. 

Um den Wissensdurst von jungen Menschen in Sachen Wissenschaft und Technik zu stillen, engagieren sich auch viele Metall- und Elektro-Unternehmen und andere Einrichtungen. In Ausstellungen, Workshops oder Kinder-Unis geben sie Raum zum Mitmachen, Erfahren und Experimentieren. aktiv hat sich einige Angebote angeschaut. 

Schülerforschungszentrum Südwürttemberg

Ein modulares Elektroauto selbst bauen? Kann man schon in jungen Jahren! Stolz sitzt hier Ignacy Lenik hinterm Steuer. Das Gefährt, das er mit Benjamin Fuchs und Justin Fischer konstruiert hat, wurde kürzlich auf einer der größten Erfindermessen der Welt, der iENA, mit einer Silbermedaille ausgezeichnet! Entwickelt haben die drei Jungs es beim Schülerforschungszentrum Südwürttemberg.
Der gemeinnützige Verein hat die Vision, Jugendliche mit einem exzellenten MINT-Angebot zu  begeistern und ihnen Perspektiven für die Zukunft aufzuzeigen. MINT steht für Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. An neun Standorten gibt es Kurse zu Themen wie 3-D-Druck, Programmierung oder Mikroskopie. Mehr Infos: sfz-bw.de

Kinder-Uni Tuttlingen

Im Hörsaal sitzen wie die Großen: Das geht an der Kinder-Uni Tuttlingen, die das Unternehmen Aesculap und das Otto-Hahn-Gymnasium gemeinsam anbieten. An vier Samstagen pro Schuljahr finden Vorlesungen für Neun- bis Zwölfjährige statt.

Da geht’s um Themen rund um die Naturwissenschaften. Am 3. Februar referiert etwa ein Förster darüber, was der Klimawandel für unseren Wald bedeutet und wie man ihn schützen kann – auch mit digitalen Mitteln. Und am 4. Mai lernen die Kinder: Wie kann ich im Notfall Menschenleben retten? Anmeldung unter: kinderuni-tuttlingen.de

Diverse Angebote der Autohersteller

Selbst Fahrzeuge konstruieren wie Ingenieure: Im Audi Forum Neckarsulm sind Kinder zum Beispiel in den Faschingsferien eingeladen, in einem Workshop ihr eigenes Raketenfahrzeug zu bauen und auf die Rennstrecke zu schicken. In einem anderen Workshop können sie Experimente rund um die Brennstoffzelle machen.

Ähnliche Workshops, Kreativangebote und auch Spezialführungen für Kinder gibt’s bei Mercedes-Benz. Und bei Porsche: Dort können Kinder bei einer Erlebnisführung zum Beispiel die Montage des vollelektrischen Flitzers Taycan hautnah inspizieren. Schnelle Infos: audi.de; mercedes-benz.com; porsche.com

„Kids day“ im Technik- Museum Sinsheim

Einsteigen in das Überschallflugzeug Concorde und drinnen mal alles genau angucken: Das und noch viel mehr geht im Technik-Museum Sinsheim. Junge Technik- und Fahrzeug-Fans kommen

hier ganz auf ihre Kosten, egal, ob sie sich nun eher für rasante Sportwagen oder schwere Landmaschinen interessieren. Extra für Kinder und Jugendliche gibt’s in diesem Jahr achtmal samstags einen „Kids day“, der vier Stunden dauert. Geboten wird neben einer Spezialführung auch ein Dokumentarfilm im 3-D-Kino. Mehr dazu: technik-museum.de

Hymer-Ausstellung über Kinderfahrzeuge

„Was Kinder schon immer bewegt hat“, das zeigt das Erwin-Hymer-Museum in Bad Waldsee. In der Ausstellung „Mobile Kinderwelten“ präsentiert der Caravan-Hersteller Kinderfahrzeuge aus über 200 Jahren. Da werden natürlich auch bei den Großen viele Erinnerungen wach: an Kinderwagen, Dreiräder, Roller, Tretautos, Kettcars – oder das legendäre Bonanzarad.

Mitmachen und Selbstfahren ist möglich. So kann man ausprobieren, wie es sich anfühlt, mit Rädern aus Metall über Kopfsteinpflaster zu holpern. Bis April gibt es an jedem ersten Sonntag im Monat Familienführungen. Hier wird zum Beispiel erklärt, wie eine Übersetzung funktioniert. Ganz Mutige dürfen sich sogar auf ein Hochrad setzen. Infos: erwin-hymer-museum.de

Erklärbuch zu gewinnen

Wie wurde eigentlich das Geld erfunden? Was ist das wohl beste Wirtschaftssystem? Wie tragen Handel und Bildung zum Wohlstand bei? Und wie viel Taschengeld ist angemessen? Das alles und noch viel mehr erklärt Alexander Hagelüken im Buch „Wirtschaft für Kids“ auf einfache und anschauliche Weise.

aktiv verlost zehn Exemplare. Schreiben Sie einfach eine kurze E-Mail an: redaktion@aktiv-suedwest.de. Die ersten zehn Einsender gewinnen je ein Buch. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Barbara Auer
aktiv-Redakteurin

Barbara Auer berichtet aus der aktiv-Redaktion Stuttgart vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie Baden-Württembergs – auch gerne mal mit der Videokamera. Nach dem Studium der Sozialwissenschaft mit Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre volontierte sie beim „Münchner Merkur“. Wenn Barbara nicht für aktiv im Einsatz ist, streift sie am liebsten durch Wiesen und Wälder – und fotografiert und filmt dabei, von der Blume bis zur Landschaft.

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Ursula Wirtz
aktiv-Redakteurin

Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.

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