Da steht was im Weg? Für Andy Haug ein Anlass für Saltos, Handstände oder Radschläge. Er ist Profi in der Trendsportart Parkour. Im Werk der Homag GmbH in Schopfloch (Nordschwarzwald) wirbelt er durch die Gänge und über die Maschinen. Zwei duale Studentinnen schauen zu, wie er fotografiert wird. Die Aufnahmen sind für Werbematerialien, mit denen Homag auf Job- und Ausbildungsmessen junge Leute anspricht.

„Das zieht“, sagt Personalreferentin Manuela Züfle. Sie ist verantwortlich für das Ausbildungsmarketing – und selbst so fasziniert von den akrobatischen Künsten des internationalen Sportstars aus Freudenstadt, dass sie ihn gleich für ein weiteres Projekt ins Boot holte: einen Parkour-Workshop beim Schopflocher Sportverein.

Was ist Parkour?

  • Die Trendsportart wird meist im urbanen Raum ausgeübt. Das Ziel: Möglichst effektiv und elegant von Punkt A nach Punkt B zu kommen, mit Sprüngen, Schrauben, Rollen …
  • Prinzipiell kann es jeder lernen. Profi Andy Haug aus Freudenstadt erklärt: „Parkour fördert Kraft, Ausdauer, Kreativität und macht den Kopf frei. Man lernt, Körper und Geist zu beherrschen. Und Hindernisse zu überwinden. Das hilft auch im Leben.“

Homag übernahm Kosten und Orga

Haug liegt es am Herzen, die tolle Sportart weiterzugeben, denn: „Als ich mit Parkour anfing, musste ich mir alles selbst oder über Youtube beibringen.“ Homag war ihm übrigens noch von früher bekannt, als Schüler war er schon mal hier. Die Firma übernahm auch prompt die Kosten für den Workshop – und Züfle die Ausschreibung.

Ihre Kollegin Inken Worm, gleichzeitig Vorsitzende und Übungsleiterin im SV Schopfloch, organisierte den Workshop zusammen mit Haug. Worm wollte schon lange mal Parkour mit ins Programm des Sportvereins nehmen und war sofort Feuer und Flamme für die Idee. Tatsächlich entpuppte sich das Event als absolutes Highlight. 30 Kinder und Jugendliche von 9 bis 14 Jahren nahmen teil, darunter auch etliche Kinder von Homag-Mitarbeitern. „Es kam super an“, freut sich Züfle. „Die Kinder haben gestrahlt, als sie am Ende schon erste Sprünge beherrschten.“

Einsatz für Gesundheit und Soziales

So lernte Lotta (13), wie man mit den Zehenspitzen abspringt und beim Landen die Balance halten kann. Oder sogar, wie ein Backflip, ein Rückwärtssalto, funktioniert. „Es ist alles gar nicht so einfach, wie es aussieht. Aber man kann es im Alltag weiter ausprobieren und üben“, erzählt sie stolz. Auch Frank Huß aus dem Vertrieb ist begeistert: „Es ist toll, dass meine Firma so eine Aktion ermöglicht und organisiert. Es fördert das Selbstbewusstsein der Kinder, die körperliche Betätigung und das Miteinander.“

Den Sportverein unterstützt das Unternehmen schon lange. „Uns ist wichtig, in der Region etwas für Kinder und Jugendliche zu tun“, sagt Züfle. Homag engagiert sich aber auch für sozial schwache Familien – und für die Gesundheit der Beschäftigten: mit Rückenfitkursen, Massagen, Hautscreenings oder mit Gesundheitstagen.

Das Unternehmen

  • Die Homag Group baut Maschinen und Anlagen für die holzverarbeitende Industrie und das Handwerk. Damit werden Möbel, Fußböden, Türen, Fenster, Treppen und auch komplette Holzsystemhäuser produziert.
  • In über 100 Ländern beschäftigt Homag insgesamt rund 7.600 Mitarbeiter, allein in Schopfloch sind es 1.700.
Ursula Wirtz
aktiv-Redakteurin

Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.

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