Lauda-Königshofen. Das große Impfen gegen Corona: Vor wenigen Wochen hakte es da vielerorts noch an der Infrastruktur. Im Dezember etwa stand das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim vor einem Dilemma. Die Klinik musste schnell impfbereit sein – doch es fehlte ein Kühlgerät für den Impfstoff. Man klopfte beim nahe gelegenen Unternehmen Lauda an, einem Spezialisten für Temperierlösungen. Und bekam prompt coole Nachbarschaftshilfe!

Innerhalb von acht Arbeitstagen lieferte Lauda Dr. R. Wobser, so heißt das Unternehmen genau, eine passende Ultratiefkühltruhe aus der eigenen Produktion.

Das Unternehmen liefert Temperiergeräte für viele verschiedene Branchen

Hightech fürs große Impfen ist derzeit auch von vielen anderen Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie Baden-Württembergs gefragt: Von speziellen Abfüllanlagen über Logistik-Lösungen bis zu Laborgeräten liefert die Branche unverzichtbare Hilfsmittel.

Beim Familienunternehmen Lauda, elf Kilometer von der Klinik entfernt, sagt Gunther Wobser, geschäftsführender Gesellschafter: „Nach der Anfrage des Krankenhauses war sofort klar, dass wir helfen werden.“

Die Firma aus Lauda-Königshofen im Main-Tauber-Kreis ist Weltmarktführer für Temperiergeräte, Heiz- und Kühlsysteme. Sie sorgen für gleichbleibende Temperaturen auch in extremen Bereichen, von minus 150 bis plus 550 Grad Celsius. Zum Einsatz kommen sie etwa in der Auto-Industrie, in Luft- und Raumfahrt sowie in der Forschung.

Die Geräte kühlen Laserschneidmaschinen und werden zum Testen von Batterien gebraucht

Manche Geräte sind handlich klein, andere mannshoch. Sie temperieren Proben im Labor und Reaktoren zur Impfstoffherstellung, kühlen Laserschneidmaschinen, helfen bei der Simulation von Umwelteinflüssen oder werden zum Testen von Batterien gebraucht. Geräte für die Ultratiefkühllagerung, wie sie jetzt in der Bad Mergentheimer Klinik im Einsatz sind, produziert die Firma am Standort in Burgwedel bei Hannover.

„Unsere Produktionskapazitäten dort waren eigentlich ausgelastet“, erklärt Wobser (50), der das Unternehmen in dritter Generation führt. Doch fürs heimische Krankenhaus setzte man alle Hebel in Bewegung, um schnell mit einer passenden Lösung zu helfen. Inzwischen werden die Kapazitäten in Burgwedel ausgebaut, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden.

Wichtiger Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie

520 Menschen arbeiten für Lauda, rund 360 davon am Stammsitz. In der Corona-Krise kommt man ohne Kurzarbeit aus und stellt weiter ein. „Wir sind stolz darauf“, betont Wobser, „dass Lauda mit seinen Temperier- und Laborgeräten einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung dieser Pandemie leisten kann.“

Barbara Auer
aktiv-Redakteurin

Barbara Auer berichtet aus der aktiv-Redaktion Stuttgart vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie Baden-Württembergs – auch gerne mal mit der Videokamera. Nach dem Studium der Sozialwissenschaft mit Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre volontierte sie beim „Münchner Merkur“. Wenn Barbara nicht für aktiv im Einsatz ist, streift sie am liebsten durch Wiesen und Wälder – und fotografiert und filmt dabei, von der Blume bis zur Landschaft.

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