Düsseldorf. Ob Autos, Beschläge, Elektrogeräte, Maschinen, Messer, Werkzeuge oder Zulieferteile: Nordrhein-Westfalen ist ein traditionsreicher Standort der deutschen Metall- und Elektro-Industrie (M+E) – mit unzähligen Jahrhunderte alten Unternehmen sowie zahlreichen Weltmarktführern. Viele Firmen verdanken ihre Spitzenstellung ihrem Mut zu Innovationen.
Deshalb ist NRW auch ein Land mit hervorragenden Arbeitsplätzen! Die M+E-Branche beschäftigt im Westen der Republik mehr als 700.000 Menschen. Und sie bezahlt überdurchschnittlich gut. So sorgt dieser Industriezweig im bevölkerungsreichsten Bundesland für ein hohes Niveau an Wohlstand und Kaufkraft – sprich: Lebensqualität.
Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Die bei Arbeitnehmern begehrte Schlüsselbranche steht unter einem großen und stetig steigenden Kostendruck durch internationale Wettbewerber. Die Unternehmen müssen sich dieser Herausforderung Tag für Tag immer wieder aufs Neue stellen. Das muss man im Auge behalten – erst recht in der anstehenden M+E-Tarifrunde.
Die Lage der Branche hat sich durch die Corona-Pandemie brutal verschlimmert
aktiv hat interessante Zahlen und Fakten rund um die Beschäftigung in der M+E-Industrie zusammengetragen. Und zum Kostendruck der Unternehmen in der derzeitigen Krise, die vom technologischen Wandel verstärkt (Stichworte Digitalisierung und E-Mobilität) und von der Corona-Pandemie brutal verschlimmert wurde.
Wussten Sie zum Beispiel schon, dass selbst Ungelernte mit dem niedrigsten M+E-Tarifentgelt auf einen Stundenlohn kommen, der fast doppelt so hoch ist wie der gesetzlich vorgeschriebene Mindestlohn? Was man sich auch merken sollte: Im Herbst 2020 hat mehr als ein Drittel der M+E-Unternehmen rote Zahlen geschrieben.
Weitere interessante Zahlen zur Metall- und Elektro-Industrie in NRW
- 701.100 Menschen arbeiten in NRW in der M+E-Industrie. (Stand: Oktober 2020; Quellen: METALL NRW, Statistisches Landesamt NRW)
- 24.300 offene Stellen gab es zuletzt in der Metall- und Elektro-Industrie in NRW. (Stand: Oktober 2020; Quelle: Bundesagentur für Arbeit)
- 28.160 M+E-Arbeitsplätze sind zuletzt innerhalb nur eines Jahres in Nordrhein-Westfalen verloren gegangen. (Stand: Oktober 2020; Quellen: METALL NRW, Statistisches Landesamt NRW)
- 75 Prozent – um so viel liegen die Arbeitskosten der deutschen M+E-Industrie über dem Durchschnitt der wichtigsten internationalen Konkurrenten. (Quelle: IW Consult)
- 10 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum sind die Lohnstückkosten (Lohnkosten je Produkteinheit) bei M+E bundesweit. (Januar bis Oktober 2020, Quelle: Gesamtmetall)
- 63 Prozent der M+E-Betriebe in NRW nutzten im Oktober noch Kurzarbeit. (Quelle: Blitzumfrage METALL NRW)