Eine Metall- und Elektro-Ausbildung eröffnet vielfältige Aufstiegschancen. Timo Schwer (30) hat die Weiterbildung zum Betriebswirt gewählt. Dadurch konnte er im Schondelmaier Presswerk in Gutach zum Abteilungsleiter Logistik aufsteigen. Seine Aufgabe: Dafür zu sorgen, dass das richtige Material zur richtigen Zeit am richtigen Platz in der Produktion ist.

Für vielseitig Interessierte ist die Industrie der richtige Ort

Und so kam es dazu: Als Realschüler absolvierte er verschiedene Praktika. Und stellte fest: Für vielseitig Interessierte ist die Industrie der richtige Ort. Er lernte Industriekaufmann – damit standen ihm viele Türen offen. Schwer wollte einen Job mit möglichst wenig Routine und viel Abwechslung. Den fand er in der Logistik. „Da ist jeder Tag anders, es gibt immer neue Herausforderungen.“ Für ihn, einen leidenschaftlichen Problemlöser und Organisator, genau richtig!

Gerade mal ein Jahr nach Ausbildungsende startete er eine Fortbildung zum Betriebswirt. Die ging eindreiviertel Jahre lang, berufsbegleitend in der Abendschule. „Es war Gold wert, das so bald nach der Ausbildung durchzuziehen. Denn da war ich noch nicht so lange aus dem Lernen raus“, sagt er. Die Feierabende und auch öfter mal einen Samstag zu opfern, fiel ihm nicht schwer, auch wenn es manchmal zäh war: „Es hat Spaß gemacht, denn es ging um Themen, die mich wirklich interessierten – also ganz anders als in der Schule.“

Im Familienbetrieb kann er sich gut einbringen

Sein Arbeitgeber honorierte die Mühe: 2019 wurde Schwer zum Abteilungsleiter der Logistik. Seitdem führt er ein 25-köpfiges Team, das sich um die Materialwirtschaft, die Auftragssteuerung und die Fertigungssteuerung kümmert. Die Lagerhaltung wird so schlank wie möglich gehalten, das Rohmaterial wird just in time geliefert. Die gefertigten Teile gehen an Auto- und Nutzfahrzeugbauer in aller Welt oder an den Anlagen- und Apparatebau.

Vor der Weiterbildung hatte Schwer damit geliebäugelt, ins Ausland zu gehen. Diese Idee ist inzwischen aber vom Tisch. „Der Schwarzwald und ich – wir gehören einfach zusammen“, sagt er. Und fügt hinzu: „Wir sind viele junge Abteilungsleiter, und in einem Familienbetrieb wie Schondelmaier können wir uns gut einbringen.“ Hier geht es persönlich zu, man setzt auf Kontinuität.

Jungen Menschen empfiehlt er: „Schaut euch die Industrie an, hier gibt es viele Perspektiven. Eine Ausbildung lohnt sich, auch wenn man später noch studiert. Denn sie sorgt für den wertvollen praktischen Hintergrund.“

Ursula Wirtz
aktiv-Redakteurin

Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.

Alle Beiträge der Autorin