„Mega!“ „Sehr beeindruckend!“ „Ich bin froh, dass ich heute hier war!“ So und ähnlich äußerten sich die Teilnehmer des ersten überregionalen Transfer-Events von Hessenmetall, das vor Kurzem an der Frankfurt University of Applied Sciences (Ffm UAS) stattfand.

Unter dem Titel „TransferXChange“ bot der Arbeitgeberverband für die hessische Metall-, Elektro- und IT-Industrie dort fünf forschungsstarken Hochschulen und hochinnovativen Unternehmen der Branche eine Plattform, um sich und ihre Arbeit zu präsentieren und so potenzielle Kooperationspartner für den Transfer wissenschaftlicher Forschung in die Praxis zu finden.

„Die enorme Vielfalt, die diese Hochschulen bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit bieten, wollen wir einem breiten Unternehmensfeld erfassbar machen“, erläuterte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer von Hessenmetall, gleich zu Beginn den über 100 Gästen.

Gemeinsam mit Gastgeberin Professor Dr. Susanne Rägle, Vizepräsidentin für Forschung, Weiterbildung und Transfer der Frankfurt University of Applied Sciences, unterstrich er die Bedeutung von Technologietransfer.

„Für praxisnahe Forschung und Lehre ist der Input aus der Wirtschaft essenziell, und wir haben an den Hochschulen ein unfassbares Potenzial an kreativen Köpfen, an jungen Menschen, die nach erfolgreichem Abschluss mit den Unternehmen auch etwas wuppen wollen“, erklärte die Wirtschaftsinformatikerin Rägle.

Roboterhände oder smarte Schuhsohlen für Diabetiker

Zehn Vertreter der fünf hessischen Hochschulkooperationen des Verbands stellten aktuelle Forschungsthemen vor. Mit dabei waren die gastgebende Frankfurt University of Applied Sciences, die Technische Universität Darmstadt, die Universität Kassel, die Technische Hochschule Mittelhessen und die Hochschule Fulda.

In kurzen Impulsvorträgen bekamen die Zuhörer ein Feuerwerk an Forschung, Entwicklung und Innovation geboten. Die Themen reichten von nachhaltigem Thermomanagement, digitaler Produktion, neuesten Methoden in der Gießereitechnik sowie künstlicher Intelligenz bis hin zu smarten Schuhsohlen für Diabetiker, neuen Händen für Roboterarme und „Clean Circles“. So heißt ein Projekt der Technischen Universität Darmstadt zu Eisen als kohlenstofffreiem Energieträger, das enormes Potenzial für die Energiewende hat.

Aber auch Unternehmen hatten die Gelegenheit, ihre Arbeit und Forschungsschwerpunkte kurz und prägnant zu präsentieren. Darunter etwa Ringspann, ein Spezialist für innovative Antriebstechnik aus Bad Homburg, und der Automobilzulieferer Light Mobility Solutions LMS in Obertshausen. Threedy in Darmstadt stellte die Technologie instant3Dhub vor, die den Einsatz von 3-D-Daten revolutioniert.

Carl Cloos Schweißtechnik aus Haiger entwickelt und produziert Roboterschweißanlagen und suchte einen Kooperationspartner für die Entwicklung eines neuen Greifsystems. Thomas von Reth, Entwicklungschef von Fritz Winter Eisengießerei in Stadtallendorf, appellierte an die Kooperation zwischen Industrie und Hochschulen: „Wir können als energieintensives Unternehmen in Deutschland nur bestehen, wenn wir Innovation vorantreiben, und da sind die Hochschulen integraler Bestandteil.“

Sie alle zeigten laufende, aber auch erfolgreich abgeschlossene Entwicklungsprojekte auf und unterbreiteten konkrete Angebote an die anwesenden Hochschulen und nutzten so die Möglichkeit, um durch Innovation und Fortschritt die Zukunftsfähigkeit der Industrie zu sichern.

Sich kreativen Köpfen als guter Arbeitgeber präsentieren

„Für uns war diese Veranstaltung ein voller Erfolg, denn gleich drei Unternehmen haben uns hier angesprochen und sind an einer Zusammenarbeit interessiert“, freute sich Dr. Ron-Hendrik Hechelmann von der Universität Kassel.

Und Ringspann-Technikchef Ernst Fritzemeier brachte es abschließend auf den Punkt: „Das hier ist eine tolle Plattform, um technologische Unterstützung zu finden, und eine gute Gelegenheit, sich kreativen Köpfen als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.“

Weiterführende Informationen und Videos zum TransferXChange unter: hessenmetall.de

Maja Becker-Mohr
Autorin

Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.

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