Stuttgart. Schon als kleiner Junge schwärmte Sven Lankeshofer für Autos. Er studierte Maschinenbau, machte am Karlsruher Institut für Technologie seinen Master. Sein Ziel: Fahrzeuge der Zukunft oder deren Produktion mitentwickeln. Und dann: Kam Corona! Die Pandemie traf Absolventen in einer denkbar ungünstigen Zeit.

Persönliche Kontakte zu Unternehmen knüpfen? Kaum möglich. Um Absolventen und Unternehmen trotzdem zusammenzubringen, investierte die Landesregierung Baden-Württembergs 9 Millionen Euro in ein „Brückenprogramm“ für junge Ingenieure und Informatiker. Lankeshofer ist einer von 482 Absolventen, die dabei sind – und sagt: „Es ist für uns Absolventen wie ein Rettungsschirm, und auch für Unternehmen.“

Denn: Auch Betriebe standen im Lockdown vor einem Dilemma. Wegen großer Unsicherheiten mussten sie Neueinstellungen zum Teil verschieben, obwohl sie im Zuge der Transformation auf Fachkräfte dringend angewiesen sind. Das Brückenprogramm bietet den Absolventen bis Ende dieses Jahres ein Arbeitsverhältnis in einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft.

„Eine tolle Chance, Firmen kennenzulernen“

Umgesetzt wird es von der Apontis GmbH, einem Unternehmen des Bildungswerks der Baden-Württembergischen Wirtschaft. Die Teilnehmer werden individuell gecoacht, qualifiziert und an Unternehmen vermittelt.

„Für mich war das auch eine tolle Chance, Firmen kennenzulernen, welche ich bisher nicht kannte“, sagt Lankeshofer. Über das Programm ist er zu einem kleinen, innovativen Unternehmen gekommen, das Zukunftstechnologien für die Autobranche entwickelt. „Hier kann ich in einem interessanten Brennstoffzellen-Projekt Verantwortung übernehmen.“ Und die Brücke funktioniert: Von den 482 Teilnehmern ist schon 243 der Einstieg in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis gelungen.

Barbara Auer
aktiv-Redakteurin

Barbara Auer berichtet aus der aktiv-Redaktion Stuttgart vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie Baden-Württembergs – auch gerne mal mit der Videokamera. Nach dem Studium der Sozialwissenschaft mit Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre volontierte sie beim „Münchner Merkur“. Wenn Barbara nicht für aktiv im Einsatz ist, streift sie am liebsten durch Wiesen und Wälder – und fotografiert und filmt dabei, von der Blume bis zur Landschaft.

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