Wer hinterlässt schon gern Namen, Adresse, E-Mail und Telefonnummer auf einem Papier oder gar in einer Liste, die im Biergarten für alle sichtbar ausliegt? Ihre Daten werden Gäste und Kunden immer noch preisgeben müssen, wenn Gastro- und Kulturbetriebe wieder öffnen dürfen. Eine Zettelwirtschaft wie im letzten Sommer muss aber nicht mehr sein

Diese Systeme gibt es auf dem Markt

Eine kleine Auswahl von Anwendungen und Anbietern auf dem App-Markt stellt aktiv hier kurz vor:

Corona-Warn-App ...

... wurde weiterentwickelt und hat nun auch eine Check-in-Funktion. Dafür muss, wie bei den anderen Anwendungen auch, ein QR-Code gescannt werden. Die Corona-Warn-App wurde mehr als 48 Millionen Mal heruntergeladen. Damit zählt sie zu den erfolgreichsten und meist genutzten Kontaktnachverfolgungs-Apps weltweit. Mit Version 3.2 wurde die App ab 1. Juni 2023 in einen Ruhemodus versetzt.

Luca ...

... muss auf dem Handy des Gasts installiert sein, damit er die App für die Dateneingabe nutzen kann. Man findet sie im Google Play Store oder im App Store. Für Gäste ohne App auf dem Handy gibt es eine Web-Version. Im Infektionsfall kann der Gast seine in der Luca-App erfasste Historie für das zuständige Gesundheitsamt freigeben. Die zweifach verschlüsselten Gästelisten der Betriebe kann nur das Gesundheitsamt – nach Freigabe durch den Betrieb – wieder entschlüsseln. Nach spätestens 30 Tagen werden die Check-ins gelöscht.

luca-app.de

Darf ich rein ...

... wurde von der Darfichrein GmbH, einem Tochterunternehmen der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern, in Kooperation mit Dehoga Bayern entwickelt. Die Anwendung funktioniert aber in allen Bundesländern. Um Gruppen einzuchecken, genügt es, wenn eine Person den QR-Code scannt, sich im Formular einträgt und dann weitere Personen hinzufügt. Wer mit seinem Handy den QR-Code nicht scannen kann, dem steht auch einen Direktlink zur Verfügung. Darfichrein wurde schon an über 3.700 Standorten für mehr als 2,6 Millionen Check-ins genutzt.

dir-company.de/darfichrein-checkin

Recover ...

... speichert die erfassten Gästedaten verschlüsselt auf dem Recover-Server der Kölner Digitalagentur Railslove. Diese hat lediglich auf die Metadaten (Ort und Zeit) Zugriff, nicht aber auf die Gästedaten. Liegt dem Gesundheitsamt ein Corona-Fall vor und fragt es bei dem betreffenden Betrieb an, gibt dieser Recover Bescheid. Die Agentur schaltet dann die Gästeliste im fraglichen Zeitraum für das Gesundheitsamt frei. Für IT-Kundige, die die Sicherheit unter die Lupe nehmen wollen, hat Recover den Quelltext im Internet veröffentlicht.

recoverapp.de

Smartmeeting ...

... eignet sich auch für Unternehmen, etwa in Besprechungsräumen. Beim Check-in wird eine Bestätigung an die angegebene Handynummer oder E-Mail-Adresse versandt und dadurch sichergestellt, dass diese korrekt ist. Die Daten werden in der Open Telekom Cloud gespeichert und automatisch nach einem Monat gelöscht. Kommt das Gesundheitsamt auf den Betrieb zu, muss dieser sich nur per E-Mail an den Support von Smartmeeting wenden. Der setzt sich dann mit dem Gesundheitsamt in Verbindung. Mit dieser Anwendung haben bereits über 500.000 Personen bei mehr als 200 Organisationen eingecheckt.

smartmeeting.online

Corona-Anmeldung ...

... stammt von drei Nürnberger IT-Spezialisten. Der kostenlose Service wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz eingesetzt. Auch hier können Gastronomen digitale Menükarten integrieren. Die Gästedaten liegen in einer geschützten Datenbank und werden vier Wochen lang aufbewahrt.

corona-anmeldung.de

Ursula Wirtz
aktiv-Redakteurin

Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.

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