Lüdenscheid. Südwestfalen gehört zu den wichtigsten Industrieregionen Deutschlands. Hier produzieren Weltmarktführer wie das Elektrotechnikunternehmen Mennekes (Ladestecker für E-Autos) und Vossloh (Weichen für Eisenbahnstrecken). Nachteil: Der Landstrich ist halt Provinz, liegt abseits von attraktiven Großstädten.
Nachwuchskräfte rekrutieren – das ist hier nicht leicht. Mehr Schwung können da die neuen Projekte bringen, die im Rahmen der „Regionale 2025“ entwickelt und umgesetzt werden – eines Strukturprogramms des Landes NRW. Dabei geht es vor allem um die Digitalisierung.
Hier nun drei Projekte, mit denen die südwestfälische Provinz punkten kann – und die für Industrie und Mitarbeiter interessant sind.
Wegweisendes Wissensportal für die Aus- und Weiterbildung
Nach seinen Fähigkeiten Schritt für Schritt lernen – das möchte die digitale Denkfabrik ermöglichen. Sie entsteht im Wissensquartier in Lüdenscheid, Heimat der Phänomenta und der FH Südwestfalen. Unter anderen wird das Aus- und Weiterbildungsmodell „DOT.AP“ („Digitales Offenes Technik Ausbildungs-Portal“) ins Leben gerufen. Idee: Betriebe und Beschäftigte können sich über ein Portal mit neuen, technischen Themen individuell vertraut machen.
Entwickelt wurde das Projekt vom Kunststoff-Institut der mittelständischen Wirtschaft und Partnern. Im Fokus stehen zunächst Aus- und Weiterbildung in Kunststoff-, Gebäude- und Umformtechnik. Gefördert wird es mit 371.000 Euro.
Auf dem Lande ohne Auto zur Arbeit kommen – das kostet Zeit und Nerven. Im Gewerbepark Hämmer in Menden machen sich deshalb die Stadtwerke Menden, unterstützt von Projektpartnern wie dem Märkischen Arbeitgeberverband, für einen vernetzten Mobilitätsmix stark. Im Nordwesten der Stadt entsteht das „modernste Gewerbegebiet in Südwestfalen“. Clou: Arbeitnehmer können ihr Auto in einem zentralen Parkhaus abstellen oder es per Bus bequem erreichen. Mit „Sharing-Angeboten“ wie E-Autos oder E-Bikes oder einem individuell bestellbaren Shuttle können sie dann die letzte „Meile“ bis zum Unternehmen zurücklegen.
Nähe zur Metropole Ruhr
Nun geht es um die konkrete Ausarbeitung eines Konzepts, Voraussetzung für eine Landesförderung. Die ersten Flächen im Gewerbegebiet, die unter anderem von Gigabit-Glasfaser, smarter Straßenbeleuchtung und der Nähe zur Metropole Ruhr profitieren, sind bereits in der Vermarktung.
Ein interdisziplinäres Kompetenzzentrum für Digital- und Nachhaltigkeitsdesign – diese Idee möchten Katja Kresnik und Felix-Oliver Vidmar in Altena bei der Regionale einreichen. Die Jungunternehmer haben die Grundbausteine des Projekts bereits geplant: eine Bildungseinrichtung und ein angeschlossenes Wirtschaftsforum, in dem sich Firmen, Forschung, Lehre und Start-ups begegnen können. Kresnik hat die Allianz Deutscher Designer bereits als Partner gewonnen, mit Unterstützern aus der Region ist man im Gespräch.
Die studierte Politikwissenschaftlerin und Journalistin ist für aktiv vor allem im Märkischen Kreis, in Hagen und im Ennepe-Ruhr-Kreis unterwegs und berichtet von da aus den Betrieben und über deren Mitarbeiter. Nach Studium und Volontariat hat sie bei verschiedenen Tageszeitungen gearbeitet und ist seit vielen Jahren als freie Journalistin in der Region bestens vernetzt. Privat ackert und entspannt sie am liebsten in ihrem großen Garten.
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