Fast zwei Millionen offene Stellen – so viele wie noch nie – gab es Ende 2022 auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Der sich zuspitzende Mangel an Fachkräften bremst unsere Wirtschaft und gefährdet den Wohlstand. Diesem für unsere alternde Gesellschaft zunehmend gefährlichen Trend setzt die Bundesregierung jetzt auch das neue Einwanderungsrecht für Fachkräfte entgegen.

Um mehr Zuwanderung aus Staaten außerhalb der EU zu ermöglichen, wird an zahlreichen Stellschrauben gedreht. Zwar kann auch künftig nicht jeder einfach so zu uns kommen. Aber wer hier arbeiten will und etwas kann, hat es deutlich leichter als bisher. Ein vernünftiger Berufsabschluss im Herkunftsland plus Berufserfahrung öffnet die Tür zum deutschen Arbeitsmarkt. Denn die bisherige, oft Jahre dauernde Prozedur der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse wirkte nicht gerade einladend.

Zudem kommt die sogenannte Chancenkarte. Sie zeigt mittels eines Punktesystems, welches Potenzial in Kandidaten steckt, die formal keinen Beruf gelernt haben, ihn aber seit vielen Jahren ausüben. Punkte gibt es etwa auch für Sprachkenntnisse.

Dieses neue Gesetz allein wird allerdings nicht reichen, um die gewünschten Fachkräfte in ausreichender Zahl nach Deutschland zu locken. Mindestens ebenso wichtig ist es, dass unsere Gesellschaft sie mit offenen Armen aufnimmt.

Thomas Goldau
Redaktionsleiter aktiv

Thomas Goldau schreibt bei aktiv vor allem über Wirtschafts- und Politikthemen. Nach dem Politikstudium an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und einem Zeitungsvolontariat beim „Offenburger Tageblatt“ hat er bei Tageszeitungen und einem Wirtschaftsmagazin über den Politikbetrieb in Bonn, Berlin und Brüssel berichtet. Privat zieht es den Familienvater regelmäßig mit dem Wohnmobil in die Ferne.

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