Ein großes Verkehrsflugzeug mit 100 Prozent nachhaltigem Kraftstoff betreiben – das funktioniert! Wer daran zweifelt, dass technischer Fortschritt zur Rettung des Klimas beiträgt, der sollte die Resultate eines wissenschaftlichen Praxistests kennen.
Für das Experiment wurde ein langstreckentauglicher Airbus A350 allein mit dem Kraftstoff SAF betankt. Ein Messflugzeug des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) folgte ihm auf Reiseflughöhe von 9.000 bis 12.000 Metern.
Die dabei gewonnenen Messergebnisse zeigten, berichtet das DLR, dass Fliegen mit SAF nicht nur den CO2-Fußabdruck des Fliegens, sondern auch die klimaerwärmende Wirkung von Kondensstreifen deutlich reduziert. Das eröffne die Möglichkeit, in kurzer Zeit die Klimawirkungen des Luftverkehrs erheblich zu verringern.
Die Studie, an der neben DLR und Airbus auch der Triebwerkhersteller Rolls-Royce und der SAF-Produzent Neste mitwirkten, lieferte noch mehr fundierte Daten: Diese unterstützen laut DLR die Verwendung von SAF in höheren Beimischungen als den derzeit zugelassenen 50 Prozent. Klimaschutz am Einfüllstutzen sozusagen.
Die Studie, gerade veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Atmospheric Chemistry and Physics“, ist ein wissenschaftlich basierter Appell für Technologieoffenheit. Sie zeigt: Klimaziele lassen sich auch durch Innovationen erreichen!
Thomas Goldau schreibt bei aktiv vor allem über Wirtschafts- und Politikthemen. Nach dem Politikstudium an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und einem Zeitungsvolontariat beim „Offenburger Tageblatt“ hat er bei Tageszeitungen und einem Wirtschaftsmagazin über den Politikbetrieb in Bonn, Berlin und Brüssel berichtet. Privat zieht es den Familienvater regelmäßig mit dem Wohnmobil in die Ferne.
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