Es tut sich einiges in der Autobranche: Mit Innovationen bei Antrieben, Elektronik oder Services öffnen sich neue Geschäftsfelder. Vier Beispiele zeigen, wie Autobauer und Zulieferer aus Baden-Württemberg in die Zukunft investieren.

Mehr Schnellladepunkte und neue Montagelinien

So manchen Autofahrer hält das vom Umstieg auf die E-Mobilität ab: zu wenig Ladestationen. „Laden muss so einfach wie Tanken sein“, wünschte sich Verkehrsminister Volker Wissing Ende November 2023 in Mannheim. Der Anlass: Dort eröffnete Mercedeseinen eigenen Ladepark. Hier können Pkws und Transporter aller Marken schnellgeladen werden. Eine PV-Anlage auf dem Dach generiert Strom, zum Beispiel für die Beleuchtung des Dachs. Der Mannheimer Standort ist der erste von mehr als 2.000 Ladeparks mit über 10.000 Schnellladepunkten, die Mercedes bis 2030 plant. 

Für rund 250 Millionen Euro lässt Porsche sein Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen umbauen und erweitern. Die traditionsreiche Sportwagenschmiede wird fit gemacht für die Mix-Fertigung – mit einer Montagelinie für die elektrischen Sportwagen der nächsten 718-Generation und gleichzeitig für die Modelle mit Boxer-Motor. „Damit schlagen wir für die Sportwagen-Produktion ein neues Kapitel auf in puncto Smartfactory“, sagt Produktionsvorstand Albrecht Reimold.

Fahrzeugsoftware und Batterietechnologien

Automatisiertes Parken, Fahrspurerkennung, intelligente Navigation, Sprachassistenz – die Software für solche Fahrassistenzfunktionen und Infotainment ist ein gigantischer Markt, in den Autobauer auf der ganzen Welt massiv investieren. Die Elektronik im Auto wird dadurch immer komplexer. Deshalb hat Zulieferer Bosch eine Fahrzeugcomputer-Plattform entwickelt, die verschiedene Funktionen bündeln kann. Der Vorteil: Das spart Bauraum und Verkabelung.

Ob E-Bike oder Elektro-Lkw: Das Herz schlägt in der Batterie. In seinem neuen Test- und Entwicklungszentrum in Stuttgart unterstützt Mahleseine Kunden bei Batterieentwicklungen vom Prototyp bis zur Kleinserienfertigung. Neben der Prototypenwerkstatt gibt es zwei Klimakammern mit einer Temperaturspanne von minus 40 bis 90 Grad. Hier wird das Alterungsverhalten der Akkus geprüft.

Ursula Wirtz
aktiv-Redakteurin

Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.

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