Die Stimmung und Geschäftslage in der hessischen Metall- und Elektro-Industrie haben sich im Frühjahr 2024 nicht verbessert, und eine Erholung ist nicht in Sicht. Das ist zusammengefasst das Ergebnis der Frühjahrsumfrage des Arbeitgeberverbands Hessenmetall, an der sich 129 Mitgliedsunternehmen mit rund 35.000 Beschäftigten beteiligt haben.
Immer noch beurteilt etwa jedes vierte die Lage als „schlecht“ und befürchtet sogar eine weitere Verschlechterung, während nur 15 Prozent bis zum Herbst eine Verbesserung erwarten. Zudem kämpfen die Firmen mit einer schwachen Nachfrage. Nur etwa die Hälfte bezeichnet die Auftragsbestände als ausreichend. 35 Prozent erwarten in den kommenden sechs Monaten sogar noch abnehmende Auftragsbestände.
„Wir haben das Tal also noch nicht erreicht, und es sieht aktuell nicht danach aus, dass unsere Industrie ihre Schwächephase in diesem Jahr hinter sich lassen kann“, so Hessenmetall-Vorstandsvorsitzender Wolf Matthias Mang. Wie er betonte, verunsicherten die schwache wirtschaftliche Lage und die Spannungen auf den Weltmärkten, aber auch fehlendes Vertrauen in die Politik die Unternehmen. Das führt wiederum zu weniger Investitionen in die Betriebe. Mang: „Inzwischen schätzt mehr als jedes vierte Unternehmen die eigenen Investitionen als zu gering ein, und mehr als jedes fünfte erwartet, dass die eigenen Investitionen noch sinken werden.“
Das geopolitische Umfeld mit Kriegen und Konflikten, die abnehmende internationale Kooperationsbereitschaft und auch die restriktive Geldpolitik bremsen die Firmen aus. Mang: „Den Unternehmen, von denen viele mitten im Strukturwandel stecken, fehlt aber auch eine klare investitions- und angebotsorientierte Bundespolitik, um verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen.“
Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.
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