Trübe Stimmung in der hessischen Metall- und Elektro-Industrie, denn die Lage ist schlechter als noch im Frühjahr dieses Jahres. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Wirtschaftsumfrage, die der Arbeitgeberverband Hessenmetall bei seinen Mitgliedsunternehmen durchgeführt hat.

132 Firmen mit rund 36.000 Beschäftigten haben sich daran beteiligt. 27 Prozent der Befragten beurteilen die Lage als „schlecht“. Im Frühjahr waren das nur 9 Prozent. Als Grund für die verschlechterte Geschäftslage wurden zu niedrige Auftragsbestände und eine stark rückläufige Nachfrage genannt. Für die nächsten sechs Monate rechnet nur noch jeder zehnte Betrieb mit einer Verbesserung, 47 Prozent erwarten eine stagnierende Nachfrage und weitere 37 Prozent sogar einen erneuten Rückgang.

Nur jeder zehnte Betrieb erwartet Verbesserung

„Zwar sind die Versorgungsrisiken bei Energie und Rohstoffen sowie die damit verbundenen Preisanstiege geringer geworden. Andererseits bleibt die geopolitische Lage angespannt und hat sich mit Verschärfung des Konflikts in Nahost weiter verschlechtert“, kommentierte der Vorstandsvorsitzende von Hessenmetall, Wolf Matthias Mang, die Ergebnisse. Dazu Oliver Rüspeler, Geschäftsführer der Johannes Hübner Fabrik elektrischer Maschinen in Gießen: „Die Lage der M+E-Unternehmen ist noch tragbar, aber die Zukunft bereitet große Sorgen.“

Denn die exportstarke Branche treffe es hart, wenn die Weltmärkte ins Ungleichgewicht geraten und der Zugang zu Rohstoffen und Energie weiterhin gefährdet sein könnte.

Für Jochen Mohn, Geschäftsführer von Hexagon Manufacturing Intelligence in Wetzlar, steht deshalb fest: „Die Unternehmen brauchen bessere Rahmenbedingungen, um wettbewerbs- und zukunftsfähig zu bleiben.“

Mehr zur Umfrage unter: hessenmetall.de

Maja Becker-Mohr
Autorin

Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.

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