Beim technologischen Wettrennen um den Einsatz von künstlicher Intelligenz hat Deutschland „enorme Chancen“. Diese Einschätzung kommt ausgerechnet von Satya Nadella. Der Chef des Tech-Konzerns Microsoft, dessen Tochterfirma OpenAI den Chatbot ChatGPT auf den Markt gebracht hat, nannte bei einem Auftritt kürzlich in Berlin dafür vor allem einen Grund: die gut ausgebildeten Fachkräfte.
Knapp ein Jahr, nachdem die Version GPT-3 der Öffentlichkeit kostenlos zugänglich gemacht wurde, drückt Deutschlands Wirtschaft in Sachen KI aufs Tempo. Das zeigt eine aktuelle Studie des Digitalverbands Bitkom. So nutzen mittlerweile immerhin 15 Prozent der Unternehmen die Möglichkeiten von KI, vor einem Jahr waren es erst 9 Prozent. Da mehr als zwei Drittel KI für die wichtigste Zukunftstechnologie halten, wird die tatsächliche Beteiligung wohl weiter deutlich steigen.
Das größte Potenzial sehen die Unternehmen laut Bitkom bei Texten und Übersetzungen, im Marketing (etwa bei der Bilderstellung), aber auch bei Forschung und Entwicklung oder beim Einsatz von Assistenzsystemen in der Produktion.
Was Unternehmen eher zögern lässt, auf KI zu setzen, sind vor allem Anforderungen an den Datenschutz und die Sorge vor künftigen rechtlichen Einschränkungen. Hier sollte die Politik zügig für die passenden Rahmenbedingungen sorgen – so unbürokratisch wie möglich.
Thomas Goldau schreibt bei aktiv vor allem über Wirtschafts- und Politikthemen. Nach dem Politikstudium an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und einem Zeitungsvolontariat beim „Offenburger Tageblatt“ hat er bei Tageszeitungen und einem Wirtschaftsmagazin über den Politikbetrieb in Bonn, Berlin und Brüssel berichtet. Privat zieht es den Familienvater regelmäßig mit dem Wohnmobil in die Ferne.
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