Asien hat es vorgemacht. Mittlerweile kann man auch hierzulande über Hightech-Bilder am Himmel staunen – kürzlich etwa beim Westfield Centro in Oberhausen: Dort tanzten zum Beispiel ein Stern, bunt geschmückte Weihnachtsbäume und Rentiere am Himmel.

Das zweite Jahr infolge eröffnete damit kein Feuerwerk, sondern eine Drohnen-Lightshow den Weihnachtsmarkt in dem riesigen Freizeit- und Einkaufszentrum. Von der Düsseldorfer Firma Lunatx umgesetzt, erweckten 270 Drohnen knapp zehn Minuten lang die Motive in der Nachtluft zum Leben, zur Freude der zahlreichen Zuschauer.

5.184 Drohnen flogen gleichzeitig bei einer Show in Shenzhen, China

Quelle: Guinness World Records

Mit Lichtpunkten Geschichten erzählen

Auf solche Drohnenshows hat sich auch das Unternehmen DroneDreams aus dem bayerischem Egenhofen spezialisiert. Dort setzt man nicht nur Events um, sondern baut auch die Drohnen dafür. Im Gespräch mit aktiv verweist DroneDreams-Sprecher Anton Rigel auf die neuen Erfahrungen, die die Technik ermöglichen: „Bei einem Feuerwerk zählt das Gefühl, wenn es knallt und leuchtet. Auf Dauer hängen bleibt dabei aber kaum etwas. Mit unseren bis zu 500 Drohnen dagegen können wir Geschichten erzählen, die in Erinnerung bleiben.“

Als Alternative für eine private Silvesterknallerei sind die Shows nicht gedacht. Anstelle eines organisierten Feuerwerks jedoch kommen sie bereits hier und da zum Einsatz, zum Beispiel bei Stadtfesten oder Firmen-Events. Auch für Hochzeiten könnte man solche Shows buchen (was derzeit aber noch mehr als 5.000 Euro kostet).

Bei Shows etwa in China starten sehr leichte Geräte zu Tausenden in den Himmel. Die DroneDreams-Drohnen dagegen wiegen rund 1,4 Kilo und können daher auch bei schlechtem Wetter stabil fliegen. Eine sogenannte WRGB-LED ermöglicht es, eine Farbechtheit abzubilden. „Jede Drohne ist dabei wie ein Pixel“, erklärt Rigel, „je mehr Drohnen eingesetzt werden, desto besser ist die Auflösung des Motivs.“

Eine große Start- und Landefläche ist für eine Show nötig – und raffinierte Programmierung. „Wir haben zwei Programme: Das eine ist für die Visualisierung zuständig, das andere für die Kommunikation mit den Drohnen während der Show.“ Jede Drohne erhält eine individuelle Flugroute. Und sollte doch mal eine aus der Reihe tanzen, kann sie einzeln angesteuert werden.

Nadine Keuthen
aktiv-Redakteurin

Nadine Keuthen stürzt sich bei aktiv gerne auf Themen aus der Welt der Wissenschaft und Forschung. Die Begeisterung dafür haben ihr Masterstudium Technik- und Innovationskommunikation und ihre Zeit beim Kinderradio geweckt. Zuvor wurde sie an der Hochschule Macromedia als Journalistin ausgebildet und arbeitete im Lokalfunk und in der Sportberichterstattung. Sobald die Sonne scheint, ist Nadine mit dem Camper unterwegs und schnürt die Wanderschuhe. 

Alle Beiträge der Autorin