Globalisierung und Freihandel sind in Verruf geraten. Nicht nur unter Klimaschützern und links- oder rechtsextremen Eiferern verbreitet sich der Irrglaube, weniger Handel unter den Volkswirtschaften könne die Welt in bessere Bahnen lenken. Dabei ist das Gegenteil richtig, vor allem aus europäischer und deutscher Perspektive. Nur mit internationalen Verflechtungen kann unsere Zukunft gelingen.

China und weitere asiatische Staaten etwa stehen für 200 Milliarden Euro an exportierter Wertschöpfung der EU. Das entspricht 2,6 Millionen Arbeitsplätzen, davon 1,2 Millionen in deutschen Unternehmen, so eine aktuelle Studie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Die Arbeitslosigkeit würde also deutlich ansteigen, wenn es den Handel mit diesen Staaten nicht mehr gäbe. Zudem sind sie essenziell wichtig für unsere Rohstoffversorgung.

Der Handel mit den USA und ihnen politisch verbundenen Staaten wiederum trägt wesentlich zu unserer weltweiten Spitzenstellung in der Forschung bei. Es wäre fatal, uns vom rasanten Fortschritt bei digitalen Technologien abzuschneiden.

Und nicht zu vergessen: Unsere europäischen Nachbarn sind nach wie vor die wichtigsten Handelspartner Deutschlands! Der europäische Binnenmarkt sorgt für Stabilität und Sicherheit. Jahrzehnte des Friedens und Wohlstands in Europa – nach zwei Weltkriegen im 20. Jahrhundert – sind ein eindrucksvoller Beleg dafür.

Thomas Goldau
Redaktionsleiter aktiv

Thomas Goldau schreibt bei aktiv vor allem über Wirtschafts- und Politikthemen. Nach dem Politikstudium an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und einem Zeitungsvolontariat beim „Offenburger Tageblatt“ hat er bei Tageszeitungen und einem Wirtschaftsmagazin über den Politikbetrieb in Bonn, Berlin und Brüssel berichtet. Privat zieht es den Familienvater regelmäßig mit dem Wohnmobil in die Ferne.

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