Wenn wir es uns jetzt in der kalten Jahreszeit drinnen gemütlich machen, wird für Tiere das Leben in der Natur schwierig. Gut, dass viele Industrie-Unternehmen und deren Mitarbeiter ein Herz für Tiere haben und sich zum Beispiel um Vögel, Fische und Insekten kümmern. So wie Marius Pauli. Er ist Mechatronik-Spezialist bei Werma Signaltechnik in Rietheim-Weilheim und versorgt nebenbei mehrere Tausend sechsbeinige „Kolleginnen“, die nahe dem Firmengelände leben: Bienen!
Das ganze Jahr über hegt Hobbyimker Pauli die Bienen. Auch im Winter – denn die kalte Jahreszeit überleben nur etwa 80 Prozent der Bienenvölker, selbst wenn es gut läuft. Deshalb behandelt der Werma-Mitarbeiter sie in dieser Zeit gegen die Varroa-Milbe, ihren größten Feind. Der Automatisierungstechniker ist durch seinen Opa auf die Bienen gekommen: „Schon mit 13 habe ich ihn zu seinen Bienenstöcken begleitet, später habe ich sie übernommen.“ 20 Völker beherbergt er privat! Ihn fasziniert zum Beispiel, wie die Bienen organisiert sind: „Bei den Arbeiterinnen gibt es keine Hierarchien, keine Abteilungsleiterinnen, und trotzdem weiß jede, was sie zu tun hat.“
Daimler Truck schützt Kraniche
Kürzlich zeigte Pauli Kolleginnen und Kollegen mit ihren Kindern im Rahmen eines After Work Events die Tiere und ihr Zuhause. Da gab’s auch verschiedene Honigsorten zum Probieren. Die Werma-Bienen leben seit dem Frühjahr nahe dem Firmengelände. Geschäftsführer Matthias Marquardt will mit dem Projekt einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten: „Für mich ist es selbstverständlich, dass wir uns für unsere Region und die Umwelt einsetzen. Daher finde ich es toll, dass wir dazu beitragen, dass Bienen überleben.“
Kraniche wiederum: Was haben die eigentlich mit Lkws zu tun? Jörg Howe von Daimler Truck erklärt es so: „Kraniche stehen für Freiheit und grenzüberschreitende Mobilität. Das sind Aspekte, die auch für unser Unternehmen inspirierend sind!“ Der Nutzfahrzeug-Hersteller ist daher Sponsor eines Kranichzentrums, das der Bund Naturschutz in Mecklenburg-Vorpommern betreibt. Und das Unternehmen ermöglicht Mitarbeitern, sich dort zu engagieren. Die Region ist für die Zugvögel wichtig: Sie kommen aus Osteuropa und Skandinavien und rasten dort auf ihrem Weg in den Süden.
Im Gespräch mit aktiv schwärmt Howe, Generalbevollmächtigter im Bereich Kommunikation und politische Außenbeziehungen: „Kraniche sind wahnsinnig interessante Vögel. Sie sparen zum Beispiel Energie und nutzen die Thermik.“ Und sie seien auch fürs Geschäftliche nützlich. Zum Beispiel bei den Kooperationsgesprächen, die derzeit mit dem Toyota-Konzern laufen. Als Martin Daum, CEO von Daimler Truck, unlängst zu Besuch beim Toyota-Erben Akio Toyoda in Japan war, bekam er eine aus einer Brennstoffzellenfolie gefaltete Kranichfamilie als Gastgeschenk. „Kraniche sind für Japaner heilige Vögel, sie stehen auch für Glück“, sagt Howe.
Hansgrohe hilft, Lachse anzusiedeln
Beim Schiltacher Armaturen-Hersteller Hansgrohe dreht sich alles um Wasser und den nachhaltigen Umgang damit. Deshalb trägt das Unternehmen dazu bei, dass der Rhein und seine Zuflüsse wieder zum Lebensraum für Lachse werden. Mit Kindergarten-Kindern setzen Mitarbeitende jedes Jahr behutsam Babylachse in den Fluss Kinzig. Bei der letzten Aktion waren es 5.000! Auch der Vorstandsvorsitzende Hans Jürgen Kalmbach schlüpfte in eine Wathose und machte mit. Die Wanderfische treten von dort ihre Reise zur Nordsee an, kommen aber mit etwas Glück zum Laichen zurück. Das Projekt ist erfolgreich: Seit ein paar Jahren laichen wieder Lachse im Schwarzwald. Die Initiative „Lachse für die Kinzig“ wird koordiniert von der gemeinnützigen Organisation Wanderfische Baden-Württemberg.
Barbara Auer berichtet aus der aktiv-Redaktion Stuttgart vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie Baden-Württembergs – auch gerne mal mit der Videokamera. Nach dem Studium der Sozialwissenschaft mit Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre volontierte sie beim „Münchner Merkur“. Wenn Barbara nicht für aktiv im Einsatz ist, streift sie am liebsten durch Wiesen und Wälder – und fotografiert und filmt dabei, von der Blume bis zur Landschaft.
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