Die Rente ist sicher, hieß es früher, aber heute weiß man, dass vor allem eigene Vorsorge nötig ist. So kaufen die einen Immobilien und die anderen Aktien, aber das war nichts für Benjamin Sadagic. Der Mechatroniker, der bei einem Gabelstaplerhersteller arbeitet, entschied sich für ein anderes Investment: Er wurde Feierabend-Unternehmer und eröffnete einen Donuts-Laden in Pinneberg.

Genauer: Er wurde Franchise-Nehmer der Kette Royal Donuts, die 2018 von dem türkischen Jungunternehmer Enes Seker gegründet worden war. „Ich kenne den Gründer und seinen Geschäftspartner“, erzählt Sadagic. „Das Konzept hat mich sofort überzeugt, deshalb bin ich eingestiegen und habe Anfang Dezember 2021 meine eigene Filiale eröffnet. Mitten in der Pinneberger Innenstadt.“

Keine Fördergelder oder Zuschüsse

Eine mutige Entscheidung, denn Zuschüsse oder Fördergelder gab es keine, stattdessen jede Menge Auflagen wegen Corona. Aber das konnte den 28-Jährigen nicht schrecken, denn „risikofreie Investments gibt es ohnehin nicht – und wenn, dann bringen sie nix“.

Seither fährt er nach Feierabend und am Wochenende regelmäßig in seine Filiale und kümmert sich, unterstützt von seinen Familienangehörigen und einigen Mitarbeiterinnen. „Es ist auch ein bisschen Hobby“, sagt Sadagic. „Ich sehe die Arbeit in dem Laden nicht als zusätzliche Belastung, sondern als spannende Herausforderung. Und ich mag den Umgang mit der Kundschaft.“

Zwei Jahre Schichtleiter bei Burger King

Der gebürtige Hamburger hat bereits Erfahrungen im Service, denn vor seiner Lehre als Mechatroniker für Land- und Baumaschinen war er zwei Jahre Schichtleiter bei Burger King. „Da lernt man einiges“, sagt Sadagic. „Ich habe also nicht bei null angefangen, als das hier mit den Donuts losging.“

Bei seiner Arbeit im Gabelstaplerwerk ist Benjamin Sadagic in der Endmontage tätig. „Ich bin seit Oktober 2017 dort und mag den Job sehr. Mein Arbeitgeber gehört zu den Weltmarktführern in der Intralogistik und ist technologisch ganz weit vorn. Die Arbeit wird nie langweilig, die Atmosphäre in unserem Team ist sehr kollegial und die Entlohnung fair. Das gefällt mir.“

Clemens von Frentz
Leiter aktiv-Redaktion Nord

Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht für das Magazin „aktiv im Norden“ in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.

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