Loßburg. Auf 2.700 Kilometern sind sie zusammen unterwegs: eine kleine Einhebel-Spritzgießmaschine der Firma Arburg und Andreas Fath. Normalerweise ist er Chemie-Professor an der Hochschule Furtwangen, zurzeit schwimmt er durch die Donau: von Ulm bis ans Schwarze Meer! Mit dieser spektakulären Aktion, dem Projekt „cleandanube“, will Fath darauf aufmerksam machen, dass der zweitlängste Fluss Europas täglich über vier Tonnen Kunststoff ins Schwarze Meer spült. Die Maschine ist im Begleitboot dabei.

„Wir wollen zeigen, dass Kunststoff ein Wertstoff ist, der recycelt werden muss.”

Bertram Stern, Sustainability Manager, Arburg

Mit der Maschine werden Chips für Einkaufswagen gefertigt

Damit können Besucher von Events an den Etappenzielen entlang der Donau aus recyceltem Kunststoff eigene Einkaufswagen-Chips herstellen. „Als Hersteller von Maschinen für die Kunststoffverarbeitung wollen wir zeigen, dass Kunststoff kein Abfall ist, sondern ein Wertstoff, der gesammelt und wiederverwertet werden muss“, erklärt Bertram Stern, Sustainability Manager bei Arburg. Die Firma ist einer der Hauptsponsoren von cleandanube.

Fünf Azubis haben eine historische Spritzgießmaschine nachgebaut

Eigens für das Projekt haben die Azubis Tonja Kalmbach, Leon Kolbe, Jannis Armbruster, Dennis Finkbeiner und Silas Schäfer eine historische Maschine nachgebaut, das allererste Hand-Spritzgießmodell aus den 50er Jahren. Alle sind sich einig: Diese Aufgabe hat richtig Spaß gemacht. Es war etwas ganz Besonderes und ziemlich anspruchsvoll – wie ein echter Auftrag für einen Kunden. Dennis Finkbeiner erzählt: „Uns war klar, dass die Maschine auf Anhieb funktionieren musste.“ Silas Schäfer stimmt dem zu: „Wir waren alle froh, dass sie das nach so vielen Arbeitsstunden wirklich getan hat.“

Überreicht wurde das pfiffige Gerät bei der Auftaktveranstaltung am 19. April in Furtwangen von Bertram Stern und Ausbildungsleiter Michael Vieth. Nach Projektende kommt es wieder in die Firma und wird dort in der Ausbildung eingesetzt. Noch ist es aber auf Reisen durch zehn Länder und vor Ort bei Mitmach-Aktionen und Vorträgen dabei. Laut Plan will Fath am 17. Juni das Schwarze Meer erreichen. Wer die Route nachverfolgen möchte, findet unter cleandanube.org ein Live-Tracking.

Ursula Wirtz
aktiv-Redakteurin

Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.

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