Gerade mal ein Jahr und einige Wochen arbeitet Tomke Hemken jetzt bei dem Unternehmen Unitron Schweißzusatzwerkstoffe im friesländischen Schortens. Doch sowohl ihr als auch ihrem Chef kommt die Zeit schon wesentlich länger vor.

Das liegt vermutlich daran, dass sich die 23-Jährige binnen kürzester Zeit in den umfangreichen Bereich der Wartung, Reparatur und Überprüfung von Schweißgeräten eingearbeitet hat und auch regelmäßig zu Kunden fährt, sie berät und vor Ort Reparaturen vornimmt.

Ein guter Rat von der Mutter

Dass sie einmal in der Welt des Schweißens landen würde, konnte sie sich als Schülerin nicht vorstellen. „Nach der Realschule wollte ich den erweiterten Realschulabschluss machen und musste dafür ein Jahr die Berufsfachschule besuchen“, erzählt sie.

Dazu musste sie sich für eine Fachrichtung entscheiden. „Meine Mutter sagte zu mir: Tomke, du hast schon als kleines Mädchen immer an Radios herumgeschraubt und warst technisch begabt. Warum machst du nichts Technisches?“

Ausbildung bei der Bundeswehr gemacht

Gesagt, getan! Nach der Berufsfachschule begann sie bei der Bundeswehr eine Ausbildung zur Elektronikerin für Geräte und Systeme. Was sich dahinter verbirgt? „Alles, was einen Stecker hat“, sagt sie.

Ihr Arbeitgeber konnte ihr keine Stelle in der Nähe ihres Wohnorts anbieten, daher orientierte sie sich nach der Lehre um und war zunächst für ein Jahr in einer kleinen Firma für Sicherheits- und Brandschutzmeldetechnik. „Das war interessant, aber nicht ganz das, was ich wollte“, sagt sie. Also schaute sie sich erneut um und entdeckte das Jobangebot von Unitron. „Ich habe mich beworben, ein Vorstellungsgespräch gehabt und gleich einen Probearbeitstag vereinbart.“

Routine ist ein Fremdwort für sie

Danach war für beide Seiten klar: Tomke hat den Job. Sehr schnell arbeitete sie sich in die komplexe Welt der Schweißtechnik ein. Heute ist sie verantwortlich für Reparaturen und Wartungen von Geräten aller Art, erledigt Prüfungen nach Vorgaben der gesetzlichen Unfallversicherung, checkt Systeme auf ihre Funktion und validiert Geräte vor der Auslieferung. Langeweile kommt da nicht auf, Routine ist ein Fremdwort für sie.

Neben Prüfgeräten, Steckern, Computern und etlichen Werkzeugen zählt das Telefon zu ihren wichtigsten Utensilien. „Es steht an normalen Tagen kaum still. Sehr oft rufen Kunden an, die Fragen zur Nutzung der Geräte oder einen Reparaturfall haben“, berichtet sie.

„Wir haben hier ein super Klima“

Kompetent und geduldig steht sie den Kunden zur Seite und findet fast immer eine Lösung. Ihr Werkstattmeister Hartmut Janßen lobt: „Es gibt wohl niemanden, der nach einem Gespräch mit Tomke kein Lächeln im Gesicht hat.“

Und sie selbst, wie fühlt sie sich? „Sehr gut. Wir haben hier ein super Klima, meine Kollegen akzeptieren mich zu 100 Prozent. Ich kann den Job und technische Berufe überhaupt nur jeder handwerklich und technisch interessierten Frau empfehlen.“

Lothar Steckel
Autor

Als Geschäftsführer einer Bremer Kommunikationsagentur weiß Lothar Steckel, was Nordlichter bewegt. So berichtet er für aktiv seit mehr als drei Jahrzehnten vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie, Logistik- und Hafenwirtschaft, aber auch über Kultur- und Freizeitthemen in den fünf norddeutschen Bundesländern.

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