Elemente schweben in einem Raum, ohne sich zu berühren. Ein kleines Boot aus einem Tetrapak-Karton fährt mit einem Wasserimpulsantrieb, und aus Rädern, Gummibändern und einem Elektromotor entsteht ein fahrendes Automodell. Diese Aufgaben meisterten Ende Februar und Mitte März insgesamt 15 Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren beim 16. MINTcamp des Arbeitgeberverbands Nordmetall.
Das Besondere in diesem Jahr: Statt sich ein ganzes Wochenende in Schloss Hasenwinkel zu treffen, nahmen die Kids Corona-konform online per Zoom teil.
Gut gefüllte Forscherbox
„Wir haben uns bewusst dafür entschieden, das MINTcamp nicht ausfallen zu lassen, sondern es ins Netz zu verlegen“, sagt Projektleiterin Yvonne Wiesner vom Bildungswerk der Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommern (BWMV). Im Rahmen der „CreateMV Landesinitiative Erfindergeist“ organisiert das BWMV unter anderem Projekte in Schulen, Schülerwettbewerbe sowie Fachtage für Lehrkräfte. Es will so Begeisterung für naturwissenschaftliche Themen beim Nachwuchs wecken. Bis 2020 hat Create MV schon 15 Nordmetall-MINTcamps veranstaltet.
Zum 16. Camp wurden Schüler der rund 40 Partnerschulen von CreateMV eingeladen. Nach der Anmeldung erhielten sie jeweils eine Forscherbox mit allen Teilen, die sie zum Bau der Modelle benötigten. An einem Samstagmorgen ging es dann los. Die Jugendlichen hatten ihre PCs, Laptops und Tablets eingeschaltet und durften sich in einer Aufwärmrunde vorstellen. „Zum Auflockern gab es ein paar Warm-ups“, sagt Wiesner. So sollten die Kids bestimmte Alltagsgegenstände wie Toilettenpapierrolle oder Teelöffel im Haus suchen und sie in die Kamera halten.
Die Jugendlichen waren begeistert
Danach ging es dann in drei Arbeitssessions zur Sache. Alle Jugendlichen waren mit Eifer dabei, und am Ende hatten auch alle ihr Experiment funktionsbereit aufgebaut. Zur Belohnung gab es übrigens Pizza vom örtlichen Lieferdienst – eine besondere Aufmerksamkeit der Organisatoren.
Projektleiterin Wiesner: „Wir hatten anfangs Bedenken, ob die Teilnahme-Hürden vor allem in Bezug auf die technische Ausstattung nicht zu hoch sind. Diese Bedenken haben sich aber schnell als unbegründet erwiesen, das Format hat wirklich gut funktioniert.“
Inzwischen stehen die selbst gebauten Modelle auf den Schreibtischen der Jugendlichen. Die sind stolz auf ihre Ergebnisse und fanden das virtuelle Camp offensichtlich klasse. Ein Mädchen schrieb den Organisatoren: „Ich mag Physik jetzt noch mehr und freue mich auf das Thema Schwerkraft in der Schule.“
Als Geschäftsführer einer Bremer Kommunikationsagentur weiß Lothar Steckel, was Nordlichter bewegt. So berichtet er für aktiv seit mehr als drei Jahrzehnten vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie, Logistik- und Hafenwirtschaft, aber auch über Kultur- und Freizeitthemen in den fünf norddeutschen Bundesländern.
Alle Beiträge des Autors