Boah, ganz schön groß ist er! Und in seinem Innern ist trotzdem noch viel mehr, als man sich vorstellen kann, wenn man davorsteht. Immer wieder sind Schüler schwer beeindruckt, wenn sie die Stufen zum M+E-InfoTruck hinaufsteigen und in die Welt von Cobots, Schaltungen und Metall eintauchen. Das Beste: Sie können alles selbst ausprobieren. Zum Beispiel, wie so ein Cobot den Menschen zuarbeitet. Wie man eine Schaltung baut, damit das Lämpchen tatsächlich leuchtet, wenn der Schalter umgelegt wird. Oder wie man an einem Monitor einer CNC-Fräsmaschine einen Auftrag gibt: Die richtigen Koordinaten eingeben – und ab die Post, schon fliegen die Späne.

Aha-Erlebnisse mit moderner Technik

Am Ende können die Schüler das sauber gefräste Stück in die Hand nehmen. So funktioniert das also, so entstehen die unzähligen Teile, die in unseren Autos, E-Bikes, Waschmaschinen oder Rasenmähern stecken! Und natürlich in den Maschinen, die das alles produzieren. Jedes Mal, wenn der vom Arbeitgeberverband Südwestmetall gesponserte Truck vor einer Schule steht oder ein Betrieb zum Besuch einlädt, gibt es solche Aha-Erlebnisse: Technik ist ja gar nicht dröge. Und für eine gute berufliche Zukunft braucht man ja gar kein Abi! Infos über die Metall- und Elektroberufe liefert ein personengroßes Display – und über Firmen in der Region, die dafür ausbilden.

Vom Truck zur Betriebsbesichtigung

Auch bei Mayer & Cie in Albstadt war der Truck schon zu Gast. Über den Tag verteilt kamen drei Schulklassen der Klassenstufe neun einer örtlichen Realschule. Sie frästen im Truck einen Würfel und durften außerdem noch den Betrieb besichtigen. Dort sahen sie die Ausbildungswerkstatt und den gesamten Fertigungs- und Montageprozess der Rundstrickmaschinen, die Mayer & Cie herstellt.

Der InfoTruck ist perfekt für einen ersten Ausflug in die MINT-Welt (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und um Längen besser als jeder Theorie-Exkurs in der Schule.

Authentische Arbeitsluft schnuppern

Der Königsweg der Berufsorientierung sind freilich Praktika – die beste Gelegenheit, mal wirklich authentische Arbeitsluft zu schnuppern. Nicht umsonst sind an vielen Schulen in Baden-Württemberg Praktika bereits Pflicht.

Wer sich in möglichst kurzer Zeit einen Eindruck von unterschiedlichen Berufen und verschiedenen Betrieben verschaffen möchte, der sollte die Praktikumswoche nicht verpassen. Die findet regelmäßig um und in Ferienzeiten statt, dieses Jahr um Ostern herum und im Herbst. Innerhalb einer Woche können Schüler jeden Tag ein anderes Unternehmen in ihrer Nähe kennenlernen und sich ein Bild von einem oder mehreren Ausbildungsberufen machen.

Manchmal genügt ein Tag für die Berufswahl

Beim Aufzughersteller Brobeil in Dürmentingen zum Beispiel können Interessierte in der Elektrowerkstatt ihr handwerkliches Geschick testen. Azubis zeigen, was sie schon alles über den Schaltschrankbau gelernt haben, und helfen beim Löten einer Platine. In der mechanischen Fertigung geht es um den Umgang mit Blechen, Stahl oder Metall und darum, wie sich das Material zuschneiden, abkanten, feilen, bohren oder sägen lässt. Wer lieber zeichnet, kann erste Schritte mit dem 3-D-Programm SolidWorks versuchen. Organisationstalente wiederum dürfen einen aufschlussreichen Blick in die Bereiche Marketing, Vertrieb oder Service werfen und miterleben, wie der Alltag in so einem Büro abläuft.

Dass sich die Praktikumswoche auf jeden Fall lohnt, kann Hannes Henzler bestätigen. 2022 kam er – damals noch Schüler – auf Schnupperbesuch zur Maschinenfabrik Heller in Nürtingen. Danach bewarb er sich bei dem Unternehmen um einen Ausbildungsplatz – und trat im Jahr darauf, im September 2023, seine Lehre zum Industriemechaniker an.

„Mir war schon immer klar, dass ich etwas Praktisches machen wollte, erzählt Henzler. „Durch mehrere Praktika habe ich verschiedene Betriebe kennengelernt und mich dann für Heller entschieden. Jetzt kann ich jeden Tag das machen, was mir am meisten Spaß macht!“

So funktioniert’s

Der M+E-InfoTruckkann von Schulen oder Betrieben für Berufsinformationsveranstaltungen oder Tage der offenen Tür geordert werden. Gesponsert wird das Ganze vom Arbeitgeberverband Südwestmetall. Details zur Organisation und Terminvereinbarung: zukunftsindustrie.de

Die Praktikumswoche findet dieses Jahr vom 11. März bis 5. April 2024 und vom 14. Oktober bis 1. November statt. Schüler können sich unter praktikumswoche.de registrieren und angeben, in welchem Zeitraum und in welcher Region sie teilnehmen möchten. Außerdem können sie die gewünschten Tätigkeitsfelder auswählen. Die Unternehmen werden dann vom System automatisch vermittelt.

Infos über die einzelnen Berufegibt es ebenfalls auf dem Portal der M+E-Industrie:zukunftsindustrie.de

Ursula Wirtz
aktiv-Redakteurin

Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.

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