Witten. Das massive blaue Metallteil erinnert an ein überdimensioniertes Schneckenhaus: Es ist ein Pumpengehäuse. Die Produkte, die Düchting Pumpen herstellt, kommen später unter extremen Bedingungen zum Einsatz – in der Meerwasserentsalzung, der Rauchgasentschwefelung, im Bergbau und in der chemischen Industrie. Das Wittener Familienunternehmen entwickelt in dritter Generation Pumpenlösungen für fast jeden Einsatzbereich, in dem der Transport von Flüssigkeiten eine Rolle spielt.
„Jede Pumpe ist ein Unikat“, erfuhren die Besucher aus dem Netzwerk SchuleWirtschaft, die auf Einladung des Märkischen Arbeitgeberverbands den Betrieb besucht haben. Von Geschäftsführer Carsten Düchting begrüßt, starteten Lehrkräfte und Beraterinnen der Arbeitsagentur und des Jobcenters zum Rundgang und konnten dabei auch das größte Pumpengehäuse bestaunen, das bei Düchting gefertigt wird. 20.000 Kubikmeter in der Stunde schafft die mächtige Kreiselpumpe, die in diesem Fall zur Rauchgasreinigung an ein Kohlekraftwerk geht.
Der Exportanteil liegt bei 80 Prozent
„Die Pumpen bestehen aus rund 20 größeren Komponenten“, erklärte Joscha Hedtmann, der durch den Betrieb führte: „Wir können jedes Teil hier fertigen. Dafür haben wir den Maschinenpark aufgebaut.“ Das Unternehmen hat damit auf die Lieferkettenausfälle der jüngsten Vergangenheit reagiert.
Die Pumpen selbst werden in alle Welt geliefert. „In der Meerwasserentsalzung haben wir zuletzt einen Großteil der Projekte gewonnen“, berichtete Düchting. Da ist man vor allem im arabischen und südamerikanischen Raum unterwegs. Insgesamt liegt der Exportanteil bei knapp 80 Prozent. Das macht sich auch für die Mitarbeiter bemerkbar. „Was wir immer suchen, sind Industriemechaniker mit Englisch-Kenntnissen, die zur Montage fahren“, sagte Düchting. Mehrere Wochen in Polen, Dubai, China - das ist nicht jedermanns Sache.
Zusammenarbeit mit der KarriereWERKSTATT Witten
Aber auch für den Einsatz in Witten sucht das Unternehmen Fachkräfte und Auszubildende. Zerspanungs- und Industriemechaniker sowie Mechaniker für Maschinen- und Anlagenbau werden regelmäßig ausgebildet. Dabei arbeitet Düchting Pumpen mit der KarriereWERKSTATT Witten zusammen. Technikinteresse, Spaß an Mathe und Physik, Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit zählen erst mal mehr als Noten.
„Wir haben ein familiäres Miteinander, offene Türen und eine spannende Ausbildung“, betonte Fertigungsleiter Oliver Heitkämper. Bei Problemen werden nicht nur die Azubis unterstützt. Einige Quereinsteiger hat man schon ins Team geholt, sprachliche Schwierigkeiten sind kein Hindernis. „Wir schauen uns jede Bewerbung genau an“, so Heitkämper. Hinter jeder könne ein guter Mitarbeiter stecken.
Die studierte Politikwissenschaftlerin und Journalistin ist für aktiv vor allem im Märkischen Kreis, in Hagen und im Ennepe-Ruhr-Kreis unterwegs und berichtet von da aus den Betrieben und über deren Mitarbeiter. Nach Studium und Volontariat hat sie bei verschiedenen Tageszeitungen gearbeitet und ist seit vielen Jahren als freie Journalistin in der Region bestens vernetzt. Privat ackert und entspannt sie am liebsten in ihrem großen Garten.
Alle Beiträge der AutorinNach seiner Redakteursausbildung absolvierte Stephan Hochrebe das BWL-Studium an der Universität zu Köln. Zu aktiv kam er nach Stationen bei der Funke-Mediengruppe im Ruhrgebiet und Rundfunkstationen im Rheinland. Seine Themenschwerpunkte sind Industrie und Standort – und gern auch alles andere, was unser Land am Laufen hält. Davon, wie es aussieht, überzeugt er sich gern vor Ort – nicht zuletzt bei seiner Leidenschaft: dem Wandern.
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