Nürnberg. Schulterschluss am Hauptmarkt in Nürnberg: Mit einer großen Kundgebung protestierte die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) gemeinsam mit dem Bayerischen Bauernverband, Handwerk und Mittelstand gegen die Sparpläne und die „verfehlte Wirtschaftspolitik“ der Bundesregierung. Mehrere Hundert Menschen hatten sich dazu Mitte Februar auf dem Hauptmarkt in Nürnberg versammelt. Anlass war der Besuch von Bundeswirtschaftsminister und Grünen-Politiker Robert Habeck zum Bürgerdialog im „Forum Nürnberger Nachrichten“ bei der IHK Mittelfranken.

Mit Trommeln, Tröten und Transparenten in Grün, Pink und Dunkelblau verlieh die Menge ihrem Unmut mit der Ampel-Politik in Berlin lautstark Ausdruck. „Schluss mit Reden, jetzt Wirtschaft und Landwirtschaft stärken!“, forderten sie gemäß dem Motto der Veranstaltung.

Wolfram Hatz, der Präsident der vbw, fand in seiner Rede klare Worte: „Normalerweise gehen wir nicht auf Demos, sondern unserer Arbeit nach“, so der Wirtschaftsvertreter, der eine dunkelblaue Protest-Weste trug. Es sei „traurig“, dass dieser Protest auf der Straße nötig sei. Aber so wie jetzt könne es nicht weitergehen, „denn so geht es weiter bergab“, erklärte er im Schulterschluss mit Bauernverbandspräsident Günther Felßner.

Die deutschen Landwirte gehen seit Wochen gegen die Politik der Bundesregierung und die geplanten Kürzungen beim Agrardiesel auf die Straße. Die Bauern seien systemrelevant und „wichtig für dieses Land“, betonte Hatz, die Wirtschaft stehe an ihrer Seite. Doch auch andere Industriezweige sind wichtig für den Wohlstand am Standort Deutschland und Bayern: „Wir stehen hier, weil viele in der Wirtschaft in Nöten sind.“

Weniger Bürokratie und endlich bezahlbare Energie

Der vbw-Präsident rief die Bundesregierung im Namen der Protestierenden auf, jetzt zu handeln: „Die Steuerlast für die Unternehmen muss runter, der Soli muss weg.“ Es gelte, endlich bezahlbare Energie bereitzustellen. „Wir brauchen eine echte Entlastung bei den Stromkosten, ansonsten profitiert nur die ausländische Konkurrenz.“

Zudem müsse Schluss sein mit dem andauernden Knebeln der Betriebe und ständig neuen Belastungen auch für die Landwirtschaft.

Friederike Storz
aktiv-Redakteurin

Friederike Storz berichtet für aktiv aus München über Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Die ausgebildete Redakteurin hat nach dem Volontariat Wirtschaftsgeografie studiert und kam vom „Berliner Tagesspiegel“ und „Handelsblatt“ zu aktiv. Sie begeistert sich für Natur und Technik, Nachhaltigkeit sowie gesellschaftspolitische Themen. Privat liebt sie Veggie-Küche und Outdoor-Abenteuer in Bergstiefeln, Kletterschuhen oder auf Tourenski.

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