Wenn bald die Sonne ihre volle Kraft entfaltet, kommt wieder viel Sonnenschutzcreme zum Einsatz. Richtig so! Doch das reicht nicht. Ein anderes Sinnesorgan braucht ebenfalls zuverlässigen Schutz: das Auge!

„Die langwelligen UV-A-Strahlen und die kurzwelligen UV-B-Strahlen können nicht nur unsere Haut, sondern auch unsere Augen schädigen“, warnt Augenarzt Tarek Shamia von der KKH Kaufmännische Krankenkasse. Kurzfristig kann das zu schmerzhaften Entzündungen der Horn- und der Bindehaut führen, langfristig kann es Schäden an Linse und Netzhaut geben. „Eine Sonnenbrille ist deshalb ein Muss, um die Augen vor Sonnenstress zu schützen“, so der Mediziner.

Bei der Wahl des Augenschutzes darf es gerne cool und stylish zugehen, wichtiger aber sind folgende Punkte:

Wirksamer UV- und Infrarotschutz. Brillengläser sollten UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern filtern. Die Aufschrift „UV 400“ oder „100 Prozent UV-Schutz“ sichert das zu. Aber: „Achten Sie auch auf das CE-Kennzeichen“, rät der Facharzt. „Es ist für Sonnenbrillen Pflicht, die in Europa verkauft werden, und es besagt, dass sie den geltenden EU-Richtlinien entsprechen.“ Wer seine Sonnenbrille schon lange hat, kann beim Optiker nachmessen lassen, ob der vorhandene UV-Schutz noch ausreicht. Am Meer und im Schnee, wo die Sonneneinstrahlung jeweils besonders intensiv ist, lohnt sich zusätzlich ein Infrarotschutz.

 

Blendschutz. Ihn gibt es in fünf Kategorien – von 0 für sehr geringe Tönung bis 4 für sehr dunkle Tönung. Der Blendschutz sorgt dafür, dass Sonnenbrillenträger an hellen Tagen nicht die Augen zukneifen müssen. Gläser der Kategorie 2 sind laut Berufsverband der Augenärzte für unsere Breitengrade perfekt. Kategorie-3-Gläser eignen sich für den Strand, für helle Wasserflächen sowie für die Berge. Sonnenbrillen der Kategorie 4 verdunkeln so stark, dass sie für Autofahrer nicht geeignet sind! Aber Achtung, so KKH-Experte Shamia: „Eine dunkle Tönung sagt gar nichts über den UV-Schutz aus!“

Qualität. Die Brillengläser sollten keine Einschlüsse oder Unregelmäßigkeiten aufweisen und den Blick auf Gegenstände nicht verzerren. Je nach Freizeitaktivität, etwa bei körperlich anspruchsvollen Sportarten wie Klettern oder Mountainbiking, müssen die Gläser einiges aushalten. Es lohnen sich bruchsichere und kratzfeste Gläser

Passform. Um die Augen ausreichend abzudecken, muss die Brille bis zu den Augenbrauen und seitlich bis zum Gesichtsrand reichen. Außerdem sollte sie nah an den Augen liegen. Das ist bei Sportarten wie Tennis oder Beachvolleyball ganz wichtig, bei denen man ja oft nach oben Richtung Sonne schaut. Außerdem empfehlenswert: breitere Bügel, die vor Streulicht von der Seite schützen.

Brillenträger sollten sich auf jeden Fall eine Sonnenbrille in ihrer Sehstärke gönnen. Der Schutz ist wichtig, um Augen vor Schäden durch Sonnenstrahlung zu schützen und Unfallgefahren zu verringern. Aber viele scheuen die Kosten: Laut einer aktuellen Studie des Allensbach-Instituts tragen 41 Prozent der Brillenträger nie oder selten eine spezielle Sonnenbrille. Wer sich damit gar nicht anfreunden kann, für den kommen notfalls aufsteckbare Brillenclips infrage.

Anja van Marwick-Ebner
aktiv-Redakteurin

Anja van Marwick-Ebner ist die aktiv-Expertin für die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie. Sie berichtet vor allem aus deren Betrieben sowie über Wirtschafts- und Verbraucherthemen. Nach der Ausbildung zur Steuerfachgehilfin studierte sie VWL und volontierte unter anderem bei der „Deutschen Handwerks Zeitung“. Den Weg von ihrem Wohnort Leverkusen zur aktiv-Redaktion in Köln reitet sie am liebsten auf ihrem Steckenpferd: einem E-Bike.

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