Wie verhalten sich verschiedene Stoffe und Materialien? Wie sieht mein Körper aus, wenn er sich in Eis oder Gummi verwandelt? Solchen und vielen anderen Rätseln kann man in der Experimenta in Heilbronn auf den Grund gehen. In Deutschlands größtem Science Center mit 275 Mitmachstationen finden sich Antworten auf viele Fragen rund um Technik und Naturwissenschaften.
Insgesamt vier Themenwelten beschäftigen sich mit den Elementen, Licht, Farbe, Wahrnehmung, Sprache und Bewegung, Experimenten und Erfindungen. Im Science Dome, einer Kombination aus Planetarium und Theater, gibt es Experimentalshows oder virtuelle Reisen zu den Sternen. Hochspannung garantiert die Show „Blitzgescheit“: Hier geht es darum, was bei einem Blitzeinschlag passiert, ob man Strom hören kann und was Hochspannung eigentlich ist.
Steine heben mit Muskelkraft, Papier produzieren in Handarbeit
Früher, als man Strom noch gar nicht kannte und noch alles mit reiner Muskelkraft ging, war Arbeit oft buchstäblich eine Tretmühle. Im Technoseum in Mannheim kann man es am eigenen Leib erfahren. Dort steht so ein riesiges Hamsterrad für Menschen zum Einsteigen und Laufen bereit. Erstaunlich: Auf diese Weise schafft man es tatsächlich, ganz allein einen fetten Sandsteinquader über einen Flaschenzug in die Höhe zu hieven – im Schweiße seines Angesichts. So wurden früher ganze Kathedralen gebaut!
Das Technoseum erzählt Technik- und Sozialgeschichte vom 18. Jahrhundert bis heute, auf sechs Ebenen mit Experimentierstationen, Augmented Reality und Vorführungen. Hier sieht man, wie in vorindustrieller Zeit produziert wurde – etwa Papier. Vor der Kulisse einer historischen Papiermühle mit gigantischem Mühlrad entsteht ein Blatt mit Original-Technoseum-Wasserzeichen.
So sieht es im Kessel einer Dampflok aus
Dem Sprung von der Handarbeit zur maschinellen Fertigung kann man auch in der Maschinenfabrik nachspüren: an einer über 100 Jahre alten Drehbank, die nicht mehr per Fußpedal, sondern über einen Transmissionsriemen per Dampfkraft angetrieben wurde. Gleich daneben kann man einen Blick in den Heizkessel einer Dampflok werfen. Dass schon vorindustrielle Handwerker zu unglaublicher Präzision imstande waren, zeigen historische Rechengeräte und Original-Instrumente der Mannheimer Sternwarte von 1774. In der Abteilung „Elementa“ können Besucher selbst aktiv werden und experimentieren.
Unter dem Motto „Sehen, staunen, verstehen“ kann man in der Experimenta in Freudenstadt die Geheimnisse von Luft und Wasser, Wellen und Schall, Licht und Schatten, Kraft, Masse und Magnetismus entdecken und dabei sein Wissen testen. Phänomene aus Naturwissenschaft, Mathematik und Technik lassen sich auch im Explorhino in Aalen erforschen, einer Kombination aus Science Center und Schülerlabor.
Mehr Informationen unter
Als Mitglied der Stuttgarter aktiv-Redaktion berichtet Ursula Wirtz aus den Metall- und Elektrounternehmen in Baden-Württemberg sowie über Konjunktur- und Ratgeberthemen. Sie studierte Romanistik und Wirtschaftswissenschaften. Später stieg sie bei einem Fachzeitschriftenverlag für Haustechnik und Metall am Bau in den Journalismus ein. Neben dem Wirtschaftswachstum beobachtet sie am liebsten das Pflanzenwachstum in ihrem Garten.
Alle Beiträge der Autorin