Vor allem im Urlaub möchte jeder eine unbeschwerte Zeit haben. Trotzdem können auch da mal unvorhergesehene Dinge passieren. Für diese Fälle gibt es verschiedene Reiseversicherungen. Aber welche davon sind wirklich nötig – und welche nicht?

Grundsätzlich ist es laut Julia Alice Böhne vom Bund der Versicherten (BdV) sinnvoll, die Schäden abzusichern, die tatsächlich den Lebensstandard gefährden können: etwa Krankheitskosten, Haftpflichtschäden oder der Arbeitskraftverlust. Für Risiken, die im In- und Ausland gleichermaßen auftreten können, empfehlen sich deshalb Verträge mit weltweitem Versicherungsschutz, so bei der Privathaftpflichtversicherung.

Am wichtigsten ist die Auslandsreisekrankenversicherung

Außerdem gilt: „Für Auslandsreisende zählt die Auslandsreisekrankenversicherung zu den wichtigsten Versicherungen, sowohl für gesetzlich als auch für privat Versicherte“, sagt Böhne. Denn nur so sind Kosten für Heilbehandlungen im Ausland und notfalls den medizinischen Rücktransport nach Deutschland gedeckt. Diesen übernehmen die gesetzlichen Kassen nämlich gar nicht, private Versicherungen nur in bestimmten Fällen.

Lesen Sie auf aktiv-online.de deshalb,  wie sie vor dem Start in den Urlaub noch an eine  Auslandsreisekrankenversicherung abschließen können.  

Mietwagennutzer sollten zudem auf die sogenannte Mallorca-Police in ihrer Kfz-Versicherung achten. Durch diese Zusatzversicherung ist der Mietwagen entweder mit der gleichen Versicherungssumme wie das heimische Auto haftpflichtversichert oder zumindest mit der in Deutschland vorgeschriebenen Summe. Der Schutz gilt natürlich nicht nur für Mallorca, sondern in der Regel europaweit. Mit weltweiter Gültigkeit heißt die Versicherung „Traveller-Police“. Tipp: Wer kein eigenes Auto und deshalb keine Kfz-Versicherung hat, kann die Police auch innerhalb der privaten Haftpflichtversicherung abschließen.

Eine Reisegepäckversicherung für beschädigtes oder verschwundenes Gepäck wird ebenfalls oft angeboten, ist laut BdV aber nicht nötig. Bei Beraubung innerhalb Europas zahlt nämlich auch die normale Hausratversicherung, ebenso bei Einbruchdiebstahl – sofern sich das Gepäck in einem Raum befand, der aufgebrochen wurde. Bei Diebstahl aus dem Auto gilt: Befand sich das Auto in einer Tiefgarage mit verschlossenem Tor, ist der Diebstahl des Gepäcks in der Regel über die Hausrat-Police versichert. Achtung: Für Wohnmobile und Wohnwagen gilt das nicht, hier ist eine Inhaltsversicherung sinnvoll.

Auch Reiserücktrittversicherungen werden oft verkauft. Sie treten dann in Kraft, wenn aus einem wichtigen und in den Vertragsbedingungen festgelegten Grund eine gebuchte Reise nicht angetreten werden kann. So etwas kann sinnvoll sein, wenn eine Reise sehr teuer ist oder man mit kleinen Kindern oder Senioren unterwegs ist.

Praktischer Tipp: Im EU-Ausland sicher bezahlen

In den Sommerferien sind viele Urlauber im EU-Ausland unterwegs. Wie man dort sicher und bequem bezahlen kann, das erklärt eine kostenlose Broschüre des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland in Kehl. Beantwortet werden Fragen zum Reisen mit Bargeld, zur Kartenzahlung vor Ort, zum Einsatz von Kreditkarten und zu kontaktloser Zahlung etwa per Smartphone. Mögliche Risiken werden ebenfalls besprochen. Außerdem erfahren die Leser, was bei Verlust einer Karte zu tun ist. Übrigens: Dazu gehört auch eine Liste der Länder, in denen man mit dem Euro bezahlen kann: Broschüre

Tanja Wessendorf
aktiv-Redakteurin

Tanja Wessendorf berichtet für aktiv aus der Industrie und schreibt über Verbraucherthemen. Sie studierte in Berlin Politikwissenschaft und volontierte in Hamburg bei der Tageszeitung „Harburger Anzeigen und Nachrichten“. Seit 2008 arbeitet sie als Redakteurin, viele Jahre in der Ratgeber-Redaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“, aber auch beim TV-Sender Phoenix. Privat liebt sie alles, was schnell ist: Kickboxen, Eishockey und laufen mit ihrem Hund. 

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