München. Ob bald zur Fußball-WM oder für Blockbuster-Filme: Wer über einen neuen Fernseher nachdenkt, hat mit dem Laser-TV eine Alternative zu LCD- oder OLED-Geräten. Fernsehtechniker Christian Obermayer kennt sich da aus: Er ist Geschäftsführer beim Elektronikhändler Heimkinoraum in München, und er verkauft immer mehr der modernen Geräte. „Laser-TVs bringen das große Kino-Feeling ganz unkompliziert nach Hause“, sagt er. „Wir werden in naher Zukunft einen Boom erleben.“

Ein Laser-TV wirft das Bild aus kurzer Distanz an die Wand

Die Bezeichnung Laser-„TV“ ist genau genommen irreführend. Denn es handelt sich nicht um ein klassisches Fernsehgerät, wie es die allermeisten in ihrem Wohnzimmer stehen haben. Ein Laser-TV ist eigentlich ein Beamer – genauer gesagt: ein Kurzdistanz-Projektor. Der Projektor arbeitet mit der sogenannten DLP-Technik (das Kürzel steht für Digital Light Processing), damit kann das gewünschte Fernsehprogramm aus sehr kurzer Distanz in 4K-Ultra-HD-Auflösung an die Wand geworfen werfen. Natürlich ist auch ein Smart-TV-Betriebssystem an Bord.

100 Zoll Bildschirmdiagonale sollten es schon sein – also zweieinhalb Meter.

Aber: Wenn man einen Laser-TV kaufen möchte, braucht man eine ziemlich große Wand! „Derzeit gibt es typische Bildschirmdiagonalen von 100 und 120 Zoll“, sagt Obermayer. Das sind mal eben zweieinhalb bis drei Meter, eine große Projektionsfläche für das Bild ist also ein Muss. Aber ansonsten sind Laser-TVs sogar wesentlich platzsparender als klassische Fernseher in dieser Größe: Der Projektor ist nur etwa so groß wie zwei Schuhkartons. Und im Prinzip kann das Bild dann direkt auf eine glatte, weiße Wand geworfen werden.

Ein noch besseres Kinoerlebnis bekommt man aber mit einer speziellen Leinwand in der richtigen Zollgröße. Angst ums Augenlicht etwa kleiner Kinder muss man nicht haben: Das Bild wird automatisch abgedunkelt, wenn ein Mensch oder auch ein Gegenstand dem Laser zu nahe kommt.

Noch kostet ein Gerät mehrere Tausend Euro

Und was kostet der Spaß? „Ab 2.500 Euro geht es los“, sagt Obermayer, „dafür bekommt man den Projektor und die Leinwand im Set. Top-Modelle kosten derzeit noch mehr als 6.000 Euro.“

Übrigens: Der erste Vorläufer der modernen Laser-TV-Geräte wurde bereits 1963 vom deutschen Elektroingenieur Helmut Lotsch zum Patent angemeldet. Bis zur Marktreife hat es dann aber noch gedauert…

Nadine Bettray
aktiv-Redakteurin

Nadine Bettray schreibt bei aktiv vor allem über Wirtschafts- und Verbraucherthemen. Sie studierte Politikwissenschaft an der Fernuniversität Hagen. Anschließend zog es sie zum Arbeitgeberverband METALL NRW in Düsseldorf. Am Journalistenzentrum Haus Busch in Hagen absolvierte sie ein Volontariat. Wenn Nadine nicht am Schreibtisch sitzt, jubelt sie Rot-Weiss Essen zu oder rennt mit ihrem Hund durch den Wald. 

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