Nürnberg. Jetzt ist es noch einfacher, kaputte Elektrogeräte sachgerecht loszuwerden. Den Weg zum Wertstoffhof kann man sich seit Anfang Juli oftmals sparen, da viele ausgediente Geräte nun im nächsten Supermarkt abgegeben werden können – gratis.
Dies gilt sogar dann, wenn der Supermarkt im Wesentlichen Lebensmittel im Sortiment hat. Und es ist egal, ob ein Gerät dort gekauft worden ist oder nicht: Für die Rücknahmeverpflichtung reicht es, wenn der Markt elektrische Geräte dauerhaft anbietet oder auch nur zeitweilig in Form von Aktionen. Das und die weiteren Regeln erklärt die Stiftung Elektro-Altgeräte Register in Nürnberg.
Die neuen Elektroschrott-Regeln gelten für Altgeräte bis zu einer Kantenlänge von 25 Zentimetern
Verbraucher, die die neue Möglichkeit nutzen wollen, müssen allerdings zwei Voraussetzungen beachten. Zum einen muss der Supermarkt eine Fläche von mindestens 800 Quadratmetern aufweisen. Das schaffen viele Filialen von Rewe, Aldi und Co. spielend.
Zum anderen darf der Elektroschrott höchstens eine Kantenlänge von 25 Zentimetern haben. Unproblematisch ist also die Entsorgung zum Beispiel von Rasierapparaten, (Mobil-)Telefonen, Taschenrechnern und anderen Kleingeräten. Die Rückgabemöglichkeit ist laut Gesetz auf drei Stück pro Geräteart begrenzt. Wie dies in der Praxis konkret gehandhabt wird, muss sich noch zeigen und wird eventuell von Laden zu Laden unterschiedlich sein.
Größere Altgeräte wird man im Laden nur los, wenn man dort ein neues Gerät kauft
Größere Altgeräte müssen die Lebensmittelgeschäfte nach Angabe der Stiftung zwar ebenfalls zurücknehmen – allerdings nur im Tausch gegen ein neues Teil gleicher Art. Verkauft der Supermarkt also zum Beispiel einen Sonderposten Mikrowellen oder Fernseher, kann das alte Gerät im Gegenzug gleich dagelassen werden.
Auch für kleine Online- Händler gelten neue Regeln: Sie müssen nun von sich aus die kostenlose Abholung und Entsorgung von Altgeräten anbieten. Auf der Internetseite e-schrott-entsorgen.org finden sich viele weitere Infos zum Thema.
Waltraud Pochert hat bei aktiv vor allem Verbraucherthemen aus dem Bereich der privaten Finanzen sowie Recht und Steuern im Blick. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre in Köln startete sie ihre berufliche Laufbahn bei einem großen Wirtschaftsmagazin, bevor sie als freie Journalistin tätig wurde. In ihrer Freizeit ist sie gern sportlich unterwegs, vor allem mit dem Fahrrad.
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