Wer ein Elektroauto fährt, erzeugt weniger Treibhausgas als die Fahrer von Verbrennern. Diese CO2-Ersparnis kann privaten E-Auto-Fahrern jedes Jahr Geld bringen, indem sie einen Beleg der Ersparnis an Mineralölunternehmen verkaufen. Denn die Konzerne können ihre gesetzlich vorgeschriebene Treibhausgasminderungsquote auch erfüllen, indem sie die nötigen Einsparungen in Form von Zertifikaten kaufen. Als Gegenleistung erhält der private Verkäufer die Treibhausgas-Prämie, kurz THG-Prämie. 

Um die THG-Prämie zu beantragen, braucht man einen Vermittler

Diese Prämie lag im Jahr 2024 bei 50 bis 100 Euro. Für dieses Jahr erwarten Experten eine höhere Prämie. Denn die Minderungsverpflichtung für die Firmen steigt wieder – und mit ihr voraussichtlich die Nachfrage nach den Zertifikaten. Für die THG-Prämie gibt es verschiedene Modelle. Wer sich das Geld sichern will, braucht einen Vermittler. Einen Überblick geben Vergleichsportale wie Verivox, seriöse Anbieter lassen sich beim Bundesverband THG-Quote finden. 

Für den Prämienantrag reicht der Fahrzeugschein

Dem gewählten Dienstleister muss man Daten wie Anschrift und Bankverbindung sowie ein Foto des Fahrzeugscheins übermitteln, das geht online. Bis spätestens zum 31. Oktober sollten E-Auto-Fahrer die THG-Prämie beim Vermittler beantragen. Er schickt die Fahrzeugdaten zur Prüfung ans Umweltbundesamt. Dort wird ein THG-Zertifikat erstellt und an den Vermittler gesendet, der es dann zum Verkauf anbietet. 

Kunden sollten auf die Höhe der Provision achten

Für die Prämie gibt es verschiedene Modelle. Bei fixen Prämien erhält der Kunde einen vorher vereinbarten Betrag (unabhängig vom späteren Verkaufspreis). Bei einer Flexprämie hängt der Betrag davon ab, wie teuer der Händler das Zertifikat verkaufen kann: 80 bis 85 Prozent erhält der Kunde, der Rest ist Provision. 

Es gibt auch Mischmodelle. Aber Achtung: Etwas Geduld braucht man immer, bis zur Auszahlung kann es Wochen dauern. Dafür ist die Prämie, die man für ein privat genutztes E-Fahrzeug erhält, steuerfrei.

Anja van Marwick-Ebner
aktiv-Redakteurin

Anja van Marwick-Ebner ist die aktiv-Expertin für die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie. Sie berichtet vor allem aus deren Betrieben sowie über Wirtschafts- und Verbraucherthemen. Nach der Ausbildung zur Steuerfachgehilfin studierte sie VWL und volontierte unter anderem bei der „Deutschen Handwerks Zeitung“. Den Weg von ihrem Wohnort Leverkusen zur aktiv-Redaktion in Köln reitet sie am liebsten auf ihrem Steckenpferd: einem E-Bike.

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