Berlin. Wer sich in ein modernes Auto setzt, kann Dutzende Assistenzsysteme nutzen– vom Abstandsregler über den Tempomaten bis zum Verkehrszeichenassistenten. Bald kommt ein weiteres hinzu: das „Intelligent Speed Adaptation System“, also eine Technologie zur Erfassung der aktuell zulässigen Höchstgeschwindigkeit, kurz „ISA“.

Ziel dieses smarten Tempo-Reglers ist es, den Fahrer darauf aufmerksam zu machen, wenn er zu schnell fährt. Und ISA kommt zwingend! Die EU-Verordnung sieht eine zeitliche Staffelung vor:

  • Ab Juli 2022 müssen alle ganz neu in den Markt eingeführten Fahrzeugtypen mit dem ISA-System ausgestattet sein. Das gilt auch für Lkws und Busse.
  • Ab Juli 2024 müssen dann sämtliche Neufahrzeuge über ISA verfügen.

Eine gute Sache, findet Joachim Damasky, Geschäftsführer für Technik und Umwelt beim Verband der Automobilindustrie. „Das ISA-System ist eine hilfreiche Unterstützung, die das Autofahren noch sicherer machen wird“, sagt er. Die Anwendung greife auf Daten der vorhandenen Assistenzsysteme zu. „ISA ermittelt die geltenden Tempolimits durch Sensoren, Kamerabilder und Daten aus dem digitalen Kartennetz.“

Zu schnell unterwegs? Dann leuchtet, piept und vibriert es!

Nimmt das System ein überhöhtes Tempo wahr, wird es aktiv: Es erscheint dann ein leuchtender Hinweis im Armaturenbrett und es ertönt ein Warnsignal – oder das Gaspedal vibriert – oder der Gegendruck am Pedal wird erhöht. „Egal, welche Variante der Fahrer einstellt, ISA ist ein Assistenzsystem, das darauf aufmerksam macht, wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten wird“, betont Damasky.

Es soll also den Fahrer unterstützen und entlasten und kann durch kräftigen Druck aufs Gaspedal im Bedarfsfall übergangen werden: „Außerdem lässt sich das System für die Dauer einer Fahrt abschalten. Beim Neustart ist es aber wieder aktiv.“

Durch diese behutsame Einführung sollen sich Autofahrer an die neue Hilfe gewöhnen – damit wir alle auf Dauer noch sicherer unterwegs sind.

Anja van Marwick-Ebner
aktiv-Redakteurin

Anja van Marwick-Ebner ist die aktiv-Expertin für die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie. Sie berichtet vor allem aus deren Betrieben sowie über Wirtschafts- und Verbraucherthemen. Nach der Ausbildung zur Steuerfachgehilfin studierte sie VWL und volontierte unter anderem bei der „Deutschen Handwerks Zeitung“. Den Weg von ihrem Wohnort Leverkusen zur aktiv-Redaktion in Köln reitet sie am liebsten auf ihrem Steckenpferd: einem E-Bike.

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