Wer einen Stromer fährt, kann jetzt Jahr für Jahr ein paar Hunderter lässig dazuverdienen. Ohne viel Aufwand. Möglich macht das der Emissionshandel. Das Ganze gilt allerdings nur für reine Batterieautos. Hybrid-Autos (mit und ohne Stecker) sowie Fahrzeuge mit Wasserstoff- oder Erdgas-Antrieb sind ausgeschlossen.

Wie geht das mit dem Extra-Geld?

E-Fahrer sind klimaschonend unterwegs. Bei jeder Tour sparen sie rein rechnerisch eine gewisse Menge an Kohlendioxid (CO2) ein. Diese Ersparnis können sie zu Geld machen. Indem sie sogenannte Verschmutzungsrechte, Zertifikate, über den Emissionshandel verkaufen. Ob das Auto geleast oder gekauft wurde, spielt keine Rolle. Und die neue Regelung gilt auch für gewerblich genutzte E-Fahrzeuge.

Und wer bezahlt das?

Die großen Mineralölkonzerne wie Shell und BP, die mit ihren fossilen Brennstoffen für klassische Autos den Klimawandel weiter anheizen. Sie müssen dafür bezahlen, indem sie Zertifikate über den Emissionshandel kaufen. 

Wieso gibt es denn jetzt diese Prämie?

Grundlage ist das „Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungs-Quote“, das seit Anfang des Jahres den Emissionshandel erweitert. Jetzt dürfen auch Privatleute mit ihrem E-Auto mitmischen. Und ihre Zertifikate an Mineralölkonzerne verkaufen.

Wie kommen E-Autobesitzer ans Geld?

Theoretisch könnten sie direkt mit den Mineralölkonzernen handeln. Doch das ist nicht praktikabel. Der Verkauf läuft über professionelle Vermittler – wie emobia, Smartificate, Maingau Energie, Stadtwerke Lemgo oder fairnergy (einfach den Suchbegriff „THG-Quote verkaufen“ eingeben). Die bündeln die Zertifikate, kümmern sich um die Formalitäten und verkaufen Ihr Zertifikat an die Mineralölunternehmen weiter. Dafür kassieren sie eine Provision von rund 20 Prozent, sie variiert je nach Anbieter. Also deshalb unbedingt vergleichen!

Was muss ich den Vermittlern einreichen?

In aller Regel nichts Weiteres als die Kontaktdaten und den Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I). Die Anbieter geben diese Daten zur Antragstellung an das Umweltbundesamt weiter. Noch im ersten Quartal erfolgt dann die Vermarktung der Quote inklusive der Prämien-Auszahlung. Um den Rest kümmert sich der Vermittler.

Was springt dabei heraus?

Die Auszahlungsbeträge für 2022 unterscheiden sich je nach Anbieter. Das Gros liegt zwischen 250 und 350 Euro im Jahr. Fest steht: Es lohnt sich auf jeden Fall.