Wer macht wohl am Ende das Rennen bei dieser Bundestagswahl? Einen eindeutigen Trend, wofür sich die Bürgerinnen und Bürger in gut einer Woche entscheiden werden, konnten die Meinungsforschungsinstitute zwar nicht ermitteln. Doch was die nächste Bundesregierung aus Sicht der Bürger ganz dringend anpacken muss, wissen die Demoskopen genau: das Rentensystem!
Vor allem die Jüngeren treibt das Thema besonders um. In der Altersgruppe der 19- bis 29-Jährigen halten 69 Prozent eine Rentenreform für „sehr wichtig“, das sind 4 Prozent mehr als im Durchschnitt aller Altersgruppen. Das Vertrauen in den Generationenvertrag – wir sorgen für die Alten von heute und die Jungen von morgen werden einmal für uns sorgen: Das wird nur durch kluge und mutige Politik wieder gestärkt werden können.
Um die Jüngeren (und die Betriebe) nicht mit immer weiter steigenden Rentenbeiträgen zu überfordern, wird man an zwei Stellschrauben drehen müssen: Lebensarbeitszeit (rauf) und Höhe des Rentenniveaus (runter). Da unsere Gesellschaft immer älter wird, geht das leider gar nicht anders.
Ein Aufschrei der Empörung wäre den Reformern anfangs zwar gewiss. Ebenso sicher aber wäre auf Dauer die Zustimmung vor allem der Jungen, um die es ja besonders geht. Und die Zustimmung ganz vieler Älterer, die Kinder, Nichten oder Neffen haben, deren Zukunft ihnen wichtig ist. Also: Anpacken! Je länger wir damit warten, umso teurer und schmerzhafter wird es.
Thomas Goldau schreibt bei aktiv vor allem über Wirtschafts- und Politikthemen. Nach dem Politikstudium an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und einem Zeitungsvolontariat beim „Offenburger Tageblatt“ hat er bei Tageszeitungen und einem Wirtschaftsmagazin über den Politikbetrieb in Bonn, Berlin und Brüssel berichtet. Privat zieht es den Familienvater regelmäßig mit dem Wohnmobil in die Ferne.
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