Technische Dinge haben Roy Meyer schon immer fasziniert. Deshalb nahm er gleich nach dem Abi ein Physikstudium auf. Allerdings merkte er bald, dass das Studium für ihn zu theoretisch war, zu wenig praxisbezogen. Deshalb sah er sich nach einer Alternative um. „Ich hatte mir das Studienfach Informatik- Ingenieurwesen ausgesucht“, erzählt der heute 23-Jährige, „musste dafür zunächst aber ein zehnwöchiges Praktikum in einem Unternehmen absolvieren.“

Daher begann er als Praktikant beim Kabel- und Kabelzubehörspezialisten NKT in Nordenham und merkte schnell, dass ihm die Arbeit Spaß macht. „Ich habe mich wohl auch nicht ganz dumm angestellt“, sagt er augenzwinkernd. „Jedenfalls kam der Ausbilder Helmut Schmidt nach einiger Zeit auf mich zu und bot mir eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik an.“

Meyer ergriff die Chance und startete in seine Lehre. Und wie! In der Rekordzeit von zwei Jahren absolvierte er den Stoff, für den die meisten anderen dreieinhalb Jahre brauchen, und machte seine Abschlussprüfung. „Das passte super, denn wenig später begann mein Studium an der Nordakademie in Elmshorn.“

Kabelspezialist: NKT bietet Systemlösungen für Stromnetze

Dort studiert er jetzt seit einem Jahr berufsbegleitend Technische Informatik. Meyer: „Ich bin meist zehn Wochen in Elmshorn und arbeite dann 13 Wochen am Stück bei NKT in Nordenham.“

Das dänische Unternehmen ist ein weltweit aktiver Lieferant im Energiemarkt. Mit insgesamt rund 3.400 Mitarbeitern entwickelt, fertigt und vertreibt es Hoch-, Mittel- und Niederspannungskabel und bietet Systemlösungen für Stromnetze und Bauvorhaben an. In Nordenham stellen rund 260 Beschäftigte Kabeladapter her wie Stecker, Muffen und Endverschlüsse, sogenannte Kabelgarnituren.

Roy Meyers ehemaliger Ausbilder Helmut Schmidt ist vom Elan des jungen Mannes begeistert. „Nicht nur in seiner Ausbildung hat er sich positiv hervorgetan“, so Schmidt, „auch jetzt ist Roy äußerst engagiert. Er hat zum Beispiel ein Mitarbeiterinformationsprogramm geschrieben und ist gerade dabei, unsere Produktionsmaschinen miteinander zu vernetzen.“

Lothar Steckel
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Als Geschäftsführer einer Bremer Kommunikationsagentur weiß Lothar Steckel, was Nordlichter bewegt. So berichtet er für aktiv seit mehr als drei Jahrzehnten vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie, Logistik- und Hafenwirtschaft, aber auch über Kultur- und Freizeitthemen in den fünf norddeutschen Bundesländern.

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