Computer haben Gianluca Schöttler schon als Kind fasziniert. Aber dabei hat er nicht nur gedaddelt. Er hat rumgeschraubt, reingeschaut, Bandbreiten angeguckt. Jetzt ist er 21 Jahre alt und macht das noch immer. Genauso begeistert wie früher, aber zunehmend professioneller. Der junge Mann macht eine dreijährige Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration und hat dafür bei den Walzwerken Einsal das ideale Betätigungsfeld gefunden.
Das Unternehmen fertigt hochwertige Stähle für besondere Anforderungen, rund 18.000 Tonnen im Jahr. 2025 feiert es seinen 350. Geburtstag – altehrwürdig ist aber nur der Standort. Die Produktion ist automatisiert, computergesteuert, vernetzt. Ohne die siebenköpfige IT-Abteilung geht da nichts. Programmierer, Systemelektroniker und eben Fachinformatiker für Systemintegration arbeiten eng zusammen.
„Nur programmieren wollte ich nicht. Mich haben immer auch die Geräte interessiert“, sagt Gianluca Schöttler: „Das Handwerkliche gefällt mir.“ Kabel ziehen, Halterungen anbringen und Drucker aufbauen, aber auch komplexe Netzwerke und Firewalls installieren, Technik und Programme ans Laufen bringen und mitunter frustrierten Anwendern unter die Arme greifen: „Der Beruf ist sehr vielseitig. Jeden Tag kommt etwas Neues dazu“, ist er von seiner Berufswahl überzeugt.
Gemeinsam die richtigen Lösungen finden
„Am Anfang hatte ich schon ordentlich Respekt. Das hier ist ja eine andere Nummer als zu Hause. Es hängt viel dran“, erzählt er: „Ich hab schon den Ehrgeiz, es alleine zu schaffen. Aber bei Problemen ist immer ein Kollege da, der hilft.“ Häufig ist er auf dem weitläufigen Betriebsgelände entlang der Lenne unterwegs – an die 30 Kilometer Kabel und 300 bis 400 Endgeräte gehören zum IT-Bereich. „An die zwei Jahre dauert es schon, bis man direkt alles findet und richtig zuordnen kann.“ Ein guter Kontakt zu den rund 270 Mitarbeitern ist wichtig: „Wir arbeiten alle zusammen an der richtigen Lösung.“
Das familiäre Miteinander und dass jeder jeden kennt, gefällt ihm. „Es ist ein familiengeführtes Unternehmen, keine große Aktiengesellschaft. Das war ihm wichtig“, erinnert sich IT-Leiter Tim Apelt an das Bewerbungsgespräch. Ihn hat zudem noch etwas anderes beeindruckt. Ein Praktikum im Kindergarten und ein Bundesfreiwilligendienst im Krankenhaus stehen in Schöttlers Lebenslauf.
„Ich habe ein Jahr im OP gearbeitet. Da habe ich viele Erfahrungen gemacht, die mich nach vorn gebracht haben“, sagt er. Offener sei er geworden, nicht mehr so schüchtern.
Das hilft, unter anderem im Social-Media-Team für den Azubi-Kanal. Das positive Betriebsklima scheint allen 18 Azubis zu bekommen: 2023 wurden die Walzwerke vom „Handelsblatt“ als einer der besten Ausbildungsbetriebe in Deutschland ausgezeichnet.
Persönlich
Wie kamen Sie zu Ihrem Beruf?
Alles rund um den Computer hat mich schon als Kind interessiert. Mit der Zeit ist das dann immer mehr geworden.
Was reizt Sie am meisten?
In dem Job erlebt man jeden Tag etwas Neues und lernt immer etwas dazu.
Worauf kommt es an?
Auf Teamfähigkeit und Kommunikation. Außerdem ist logisches Denken ganz wichtig – und Ordnung halten.
Die studierte Politikwissenschaftlerin und Journalistin ist für aktiv vor allem im Märkischen Kreis, in Hagen und im Ennepe-Ruhr-Kreis unterwegs und berichtet von da aus den Betrieben und über deren Mitarbeiter. Nach Studium und Volontariat hat sie bei verschiedenen Tageszeitungen gearbeitet und ist seit vielen Jahren als freie Journalistin in der Region bestens vernetzt. Privat ackert und entspannt sie am liebsten in ihrem großen Garten.
Alle Beiträge der Autorin