Die Liebe zur Musik begann bei Philipp Ahrbecker schon ziemlich früh – die erste Trompete bekam er, als seine Kita-Freunde noch mit der Trommel um den Christbaum liefen. Ein Zufall war das nicht, denn beide Eltern spielten Klarinette, und auch die Großeltern waren musikalisch aktiv.

„Das hat mich geprägt“, erzählt der 26-Jährige, der nördlich von Hannover in Neustadt am Rübenberge aufwuchs. „Musik spielte bei uns daheim immer eine große Rolle, und dadurch bekamen wir Kinder schon früh die entscheidenden Grundlagen. Als Zwölfjähriger habe ich dann mit dem Klavierspiel angefangen, und zwei Jahre später landete ich beim Jazz.“

Elektromobilität im Fokus

Dabei ist er bis heute geblieben, aber anders als viele orthodoxe Vertreter der Jazz-Szene mag der junge Niedersachse auch traditionelle bayrische Blasmusik, wie sie beispielsweise auf Schützenfesten zu hören ist. „Ich war schon als Jugendlicher Mitglied der Feuerwehrkapelle Dudensen“, erzählt Ahrbecker, „und habe vor einem Jahr die Leitung übernommen. Das bringt wegen der vielen Auftritte bei uns in der Region eine Menge Arbeit mit sich, macht aber auch großen Spaß. Und es ist ein guter Ausgleich zu meiner Arbeit bei Siemens.“

Dort ist er zuständig für die Leitung und Abwicklung von Projekten im Bereich der Mittelspannungs-Energieverteilung. Dazu zählt auch ein Projekt von Siemens für Aral, das die Elektromobilität in Deutschland massiv fördern könnte. Ziel des Projekts ist es, in den kommenden Jahren möglichst viele Aral-Tankstellen mit ultraschnellen Ladesäulen zu bestücken.

Prämie für eigene Software-Entwicklung

Diese Säulen haben eine Leistung von bis zu 350 Kilowatt und ermöglichen es, Elektrofahrzeuge innerhalb von 15 Minuten aufzuladen. Weltweit will die Aral-Mutter BP bis zum Jahr 2030 sogar 100.000 Ladepunkte schaffen.

Ein ambitioniertes Ziel für die beteiligten Konzerne, aber mit Nachwuchskräften wie Philipp Ahrbecker könnte es gelingen. Er entwickelte nämlich bereits mit 25 Jahren eine Software, mit der sich Trafo-Stationen für Elektromobilitätszwecke konfigurieren lassen. Dafür gab es von seinem Arbeitgeber Siemens eine Prämie von 2.000 Euro.

Duales Studium mit Ausbildung zum Elektroniker

Bei Siemens lernte er auch sein Handwerk, da er dort ab 2014 ein duales Studium mit Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik absolvierte. „Ein Lehramt-Studium hätte mich ebenfalls gereizt“, erzählt Ahrbecker, „aber am Ende war die Entscheidung für Siemens auf jeden Fall die richtige Wahl.“

Clemens von Frentz
Leiter aktiv-Redaktion Nord

Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht für das Magazin „aktiv im Norden“ in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.

Alle Beiträge des Autors