München. „Und der Oscar geht an …“ heißt es am 10. März, wenn in Hollywood wieder einer der weltweit renommiertesten Filmpreise verliehen wird – an herausragende Schauspielerinnen und Schauspieler ebenso wie an Komponisten von Filmmusik.

Aber zum Erfolg eines Filmes trägt auch die technische Seite bei. Und da sind häufig Produkte eines bayerischen Unternehmens im Spiel: Die Arri-Gruppe mit Hauptsitz in München ist ein führender Hersteller und Entwickler von Kamera- und Beleuchtungssystemen für die Film-Industrie. Und da wird, ebenso wie in zahlreichen anderen Branchen, inzwischen viel mit Digitalisierung und verknüpften Daten gearbeitet.

Daten aus der Cloud machen die Post-Produktion einfacher

Wie bei so vielen Digitalisierungsprojekten haben auch hier die Auswirkungen der weltweiten Coronapandemie dazu beigetragen, dass Filmemacher Daten intensiver genutzt haben. So etwa bei der Amazon-Prime-Serie „Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“, die während der Pandemie entstand. Die Serie erzählt die Vorgeschichte des berühmten Fantasy-Romans „Herr der Ringe“ des britischen Schriftstellers J.R.R. Tolkien. Weil während der Pandemie Reisen zu verschiedenen Drehorten schwierig waren, setzten die Filmemacher insbesondere für die Postproduktion und nachträgliche Visual-Effect-Szenen auf Daten, die Kameras und Objektive während des Drehs zusätzlich produzieren.

Die sogenannten Metadaten – etwa Auskünfte über Lichtverhältnisse, Distanzen, verwendete Objektiveinstellungen – waren in der Cloud hinterlegt und erlaubten es den Visual-Effect-Teams, jede Sequenz in Einzelteile zu zerlegen und technische Effekte hinzuzufügen.

Als eine Schlüsselstelle der ersten Serien-Staffel gilt etwa der Ausbruch des „Schicksalsbergs“: Die Szenerien sind in rotes Licht getaucht. Während die Protagonisten fliehen, verändert sich die Lichtstimmung in mehreren Stufen, bis sie schließlich der Hölle entkommen und wieder blauen Himmel am Horizont sehen. Dafür sorgen Hunderte Arri-Scheinwerfer, Spezialkameras, besondere Objektive und Lichtfilter.

Dank der Metadaten fügen sich visuelle Effekte – etwa die Welt im Hintergrund der Figuren – harmonisch ein. Ron Ames, Produzent der Fantasy-Serie, lobt die Technik: „Kameras und smarte Objektive, die alle miteinander kommunizieren – so funktioniert cloudbasierte Arbeit wirklich.“

Alix Sauer
Leiterin aktiv-Redaktion Bayern

Alix Sauer hat als Leiterin der aktiv-Redaktion München ihr Ohr an den Herausforderungen der bayerischen Wirtschaft, insbesondere der Metall- und Elektro-Industrie. Die Politologin und Kommunikationsmanagerin volontierte bei der Zeitungsgruppe Münsterland. Auf Agenturseite unterstützte sie Unternehmenskunden bei Publikationen für Energie-, Technologie- und Mitarbeiterthemen, bevor sie zu aktiv wechselte. Beim Kochen und Gärtnern schöpft sie privat Energie.

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