Teisnach. Auf die eigene Leiterplattenfertigung ist man bei Rohde & Schwarz in Teisnach immer noch stolz. Vor 50 Jahren war sie beim Hersteller für Kommunikationstechnik ein wichtiger Baustein für die Entwicklung zu einem modernen Produktionsstandort im Bayerischen Wald. Noch heute ist sie ein Alleinstellungsmerkmal im Konzernverbund und muss für den Einbau in elektronischen Hightech-Anwendungen höchsten Ansprüchen genügen.

Auf alten Lorbeeren ausruhen will sich in Teisnach jedoch niemand. Der Standort soll fit werden für die Zukunft – und dabei weiter expandieren. „Zuletzt haben wir bereits ein enormes Wachstum hingelegt“, sagt Werkleiter Florian Bielmeier. Die Zahl der Mitarbeitenden hat sich in den vergangenen 20 Jahren auf heute rund 2.000 etwa verdoppelt.

Der wachsende Standort braucht viele Fachkräfte

Die Strategie dazu heißt „Vision 2030“. Schon in wenigen Jahren soll das Realisieren komplexer Systeme sowie Dienstleistungen neben der Fertigung massiv an Bedeutung gewinnen. Aktuell dominiert noch die Fertigung, zu der neben den Leiterplatten auch die Metallbearbeitung gehört, also etwa das Fertigen von Gehäusen oder Präzisionsbauteilen.

Die neue Balance der Geschäftsbereiche soll dadurch entstehen, dass die neuen Felder wachsen. Dabei geht es etwa um Sendeanlagen, Sicherheitsscanner an Flughäfen sowie kundenspezifische Kommunikationstechnik. Und all diese Systeme müssen auch geplant, programmiert und gewartet werden.

Das geht nur mit der Weiterbildung von Mitarbeitern – und dem Einstellen neuer. Mittlerweile arbeiten allein rund 100 Software-Entwickler in Teisnach. „Noch finden wir genügend Personal“, berichtet Bielmeier. „Aber auch wir spüren schon die demografische Entwicklung.“

Um attraktiv zu sein, setzt man in Teisnach nicht nur auf eine interessante Arbeit und ein familiäres Umfeld, sondern auch auf Flexibilität. „Wir bieten diverse Gleitzeit- und Arbeitszeitmodelle“, erklärt Bielmeier. Seit einigen Wochen gibt es auch eine neue Betriebsvereinbarung, die grundsätzlich bis zu drei Tage Homeoffice ermöglicht – wenn es zum konkreten Job passt.

Außerdem wird bei Rohde & Schwarz Ausbildung ganz großgeschrieben. Rund 50 junge Menschen beginnen derzeit jedes Jahr am Standort ihre Ausbildung – darunter einige im dualen Studium. „Auch damit investieren wir in die Zukunft“, sagt Bielmeier.

Michael Stark
aktiv-Redakteur

Michael Stark schreibt aus der Münchner aktiv-Redaktion vor allem über Betriebe und Themen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Darüber hinaus beschäftigt sich der Volkswirt immer wieder mit wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen. Das journalistische Handwerk lernte der gebürtige Hesse als Volontär bei der Mediengruppe Münchner Merkur/tz. An Wochenenden trifft man den Wahl-Landshuter regelmäßig im Eisstadion.

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