Kaufering. Full Speed durch den Stangenwald. Jeder Schwung und jedes Tor muss sitzen, wenn sich die Ski-Rennläufer in den eng gesteckten Kurs zwischen den roten und blauen Stangen stürzen. Die Arbeiter an der Strecke haben alle Hände voll zu tun, auch wenn die Weltcup-Rennen in diesem Winter wegen Corona ohne Zuschauer stattfinden müssen.
Im steilen Gelände gilt es, Hunderte Stangen für die Tore zu setzen. Bohrhämmer wie die vom Werkzeughersteller Hilti aus Kaufering machen den Job ein Stückchen leichter. Mit Akkukraft rücken die mobilen Arbeitsgeräte dem harten Untergrund zu Leibe und drillen Löcher für Tore und Absperrzäune in den Schnee.
Stabiler Akku auch bei Frost und eisigem Wind
Kritisch sind vor allem die frostigen Wintertemperaturen. Denn Akkus sind „wetterfühlig“ – bei niedrigen Temperaturen sinkt ihre Leistungsfähigkeit. Lithium-Ionen-Akkus laden bei Minusgraden schlechter, weil das Elektrolyt in ihrem Inneren zähflüssig wird. Die Ionen können dann nur noch langsam zwischen den Polen wandern.
Die Bohrhämmer aus Schwaben funktionieren jedoch auch unter dem Gefrierpunkt, dank besonderer Technik. Ein sogenanntes Low-Temperature-Modul hilft, die Leistung der Stromspeicher auch bei kaltem Winterwetter zu stabilisieren.
Zweite Wunderwaffe am verschneiten Hang ist ein Bohraufsatz mit verchromter und damit rostfreier Spitze, sie ist eigens auf Schnee und Eis sowie Geröll ausgelegt.
Bohrhammer geht „wie Butter“ in Beton und Schnee
Ob Piste oder Baustelle, Bohrhämmer sind schon seit Jahren überall dort zu Hause, wo es zur Sache geht. In den 60er Jahren war es der Beton, der Handwerkern den Schweiß ins Gesicht trieb. Ein Bohrloch musste mit der reinen Anpresskraft des Anwenders erarbeitet werden. 1967 schafft Hilti Abhilfe: Mit dem ersten Bohrhammer hatte man fortan ein Werkzeug an der Hand, das sich dank seines elektropneumatischen Schlagwerks wie von selbst in den Untergrund hämmerte. Es ging ohne Rückstoß „wie Butter“ in die Wand.
Die Technik wird stetig weiterentwickelt. Selbst schwere Meißelhämmer gibt es heute batteriebetrieben. So wird Arbeit mobil, ohne Kabel entstehen zudem keine Stolperfallen. Es geht zackig voran, wie auf der Piste.
Friederike Storz berichtet für aktiv aus München über Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Die ausgebildete Redakteurin hat nach dem Volontariat Wirtschaftsgeografie studiert und kam vom „Berliner Tagesspiegel“ und „Handelsblatt“ zu aktiv. Sie begeistert sich für Natur und Technik, Nachhaltigkeit sowie gesellschaftspolitische Themen. Privat liebt sie Veggie-Küche und Outdoor-Abenteuer in Bergstiefeln, Kletterschuhen oder auf Tourenski.
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