Deutschland droht eine Stromlücke, wenn die Kapazitäten für erneuerbare Energien nicht massiv ausgebaut werden. Um die Ziele aus dem Koalitionsvertrag der Ampel zu erreichen, müssen bis 2030 neu zugebaut werden:
- Wasserstofffähige Gaskraftwerke mit 23 Gigawatt installierter Leistung, was etwa 20 Atomkraftwerken entspricht.
- Jährlich 14,6 Gigawatt Photovoltaik.
- Jährlich 2,2 Gigawatt Windkraft offshore, also auf See, und 3,9 Gigawatt onshore, also hinterm Gartenzaun und auf der grünen Wiese.
Wie ambitioniert diese Zahlen sind, berechnet vom Energiewirtschaftlichen Institut der Uni Köln, zeigt eine weitere wissenschaftliche Studie: Bürokratie und zu lange Genehmigungsverfahren blockieren die Energiewende, wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) nachweist. So ist die Genehmigungsdauer für Windkraftanlagen zuletzt weiter gestiegen – und das, obwohl die Zahl der Anträge gesunken ist!
Die neue Regierung wird also auch beim Abbau von Bürokratie schnell liefern müssen. Wenn ihr das gelingt, bringt sie nicht nur den Klimaschutz voran, sondern auch das Wachstum. Viele Milliarden Euro Wirtschaftsleistung könnte ein konsequenter Abbau planungs- und genehmigungsrechtlicher Hürden bringen, so das IW. Es wäre ein echter Befreiungsschlag.
Thomas Goldau schreibt bei aktiv vor allem über Wirtschafts- und Politikthemen. Nach dem Politikstudium an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und einem Zeitungsvolontariat beim „Offenburger Tageblatt“ hat er bei Tageszeitungen und einem Wirtschaftsmagazin über den Politikbetrieb in Bonn, Berlin und Brüssel berichtet. Privat zieht es den Familienvater regelmäßig mit dem Wohnmobil in die Ferne.
Alle Beiträge des Autors