Wohlstandsverlust. In diesem einen Wort lässt sich zusammenfassen, was wir derzeit erleben. Nach vielen Jahren stetigen Aufschwungs merken wir alle, dass wir uns weniger leisten können. Und das, obwohl wir doch an unseren Arbeitsplätzen genauso produktiv sind wie vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine. Oder etwa nicht?
Produktiv schon, aber wirtschaftlich weniger erfolgreich. Der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens hängt zwar auch, aber eben nicht nur von Kompetenz, Engagement und Fleiß der Menschen ab, die dort arbeiten. Sondern auch davon, was ein Unternehmen sonst noch alles stemmen muss, um ein Produkt oder eine Dienstleistung abzuliefern.
Eine wesentliche Rolle spielen die Ausgaben für Energie, Rohstoffe und Material. Und da erleben die Unternehmen das Gleiche wie die Verbraucher etwa an der Supermarktkasse. Alles wird immer teurer! Diese steigenden Kosten aber lassen sich nicht einfach durch entsprechende Preisaufschläge wieder reinholen. Das Verhältnis von Aufwand und Ertrag verschlechtert sich. Unterm Strich bleibt weniger übrig.
Betriebe und Beschäftigte leiden also unter dem gleichen Problem – das sich zudem verschärfen kann, wenn die Wirtschaft noch schwächer wächst, als die ohnehin gedämpften Prognosen erwarten lassen. Entschärfen lässt sich die Situation derzeit nur dadurch, dass der Staat Bürgerinnen und Bürger steuerlich entlastet.
Thomas Goldau schreibt bei aktiv vor allem über Wirtschafts- und Politikthemen. Nach dem Politikstudium an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und einem Zeitungsvolontariat beim „Offenburger Tageblatt“ hat er bei Tageszeitungen und einem Wirtschaftsmagazin über den Politikbetrieb in Bonn, Berlin und Brüssel berichtet. Privat zieht es den Familienvater regelmäßig mit dem Wohnmobil in die Ferne.
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